Das Zebragras, auch Tigergras genannt, ist eine Sorte des klassischen Chinaschilfs, das durch seine gestreiften Halme auffällt, die sich zahlreich und robust als Schilf präsentieren. Die gelbgrünen Grashalme stehen fast aufrecht und werden von weißen Streifen durchzogen, die der Miscanthus sinensis zebrinus ihre zwei Namen verdankt.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Bei allen Chinaschilf-Sorten werden zwei Zeitpunkte im Jahr angegeben, die sich für den Schnitt eignen:
- Frühjahr vor dem Austreiben
- Oktober
Das Frühjahr bietet sich am besten für den Schnitt des Zebragrases an. Es ist sicherer für die Pflanze, die dadurch noch schneller und stärker wächst, da Sie durch den Schnitt einen Impuls im Frühjahr erhält. Der Rückschnitt im Frühjahr hat weitere Vorteile gegenüber dem Schnitt im Herbst:
- Wurzeln sind geschützt
- perfekte Wärmedämmung im Winter
- ästhetisch ansprechend über den Winter
- Wasser dringt nicht in die Pflanze ein
- Nistplatz für Tiere im Winter
- Zeigt sich im Frühsommer durch üppige Fülle
Zwar ist ein Schnitt im Herbst ebenso möglich, doch können sich dabei eine Vielzahl von Komplikationen entwickeln, die sich negativ auf das Wachstum der Pflanze auswirken. So kann durch den Schnitt die Wurzel verfaulen. Das liegt daran, dass die Halme im Inneren offen sind und so Wasser eindringen kann. Anschließend verkleben sie und das führt zum Verfaulen der Wurzeln über den Winter oder durch Tauwasser im Frühjahr. Schneiden Sie deshalb nur im Herbst, wenn Sie in einer warmen Region mit trockenen, milden Wintern leben und die Gefahr auf große Mengen Tauwasser im Frühjahr gering ist. Ebenso sollte es im Winter nicht viel regnen. Sonst empfiehlt es sich, immer im Frühling zu schneiden, da dadurch das Zebragras vital und robust bleibt. Beim Zebragras kommt nur ein Rückschnitt zum Einsatz, da sich bei Süßgräsern keine Form herausbilden lässt.
Der Rückschnitt
Der Rückschnitt ist der wichtigste und einzige Schnitt, den Sie für Miscanthus sinensis zebrinus anwenden müssen. Wenn Sie sich dazu entschieden haben, wann Sie das Zebragras schneiden wollen, sollten Sie vor allem im Frühjahr darauf achten, einen Tag ohne Regen für den Schnitt auszuwählen. Das bewahrt den Zebraschilf vor einer plötzlichen Überwässerung, die sich auf den Wuchs auswirken kann. Zudem sollten Sie darauf achten, kurz vor den ersten neuen Triebspitzen den Schnitt auszuführen, die sich ab dem Frühjahr zwischen den Halmen aus dem Vorjahr zeigen. Sie dürfen diese nämlich während des Schnitts nicht abschneiden, sonst bilden sich keine neuen Grashalme mehr, die natürlich den Hauptbestandteil der Pflanze neben den Wurzeln ausmachen. Die Triebspitzen erkennen Sie an dem frischen Grün, das sich in der Farbe stark von den Halmen aus dem letzten Jahr unterscheidet. Somit können Sie diese leichter erkennen.
Schritt für Schritt Anleitung
- Wählen Sie für den Rückschnitt von Miscanthus sinensis zebrinus eine starke Gartenschere, die eine große Hebelwirkung aufbauen kann. Nur so sind Sie dazu imstande, die wirklich robusten Halme zu durchschneiden, die das Zebragras über den Sommer bildet. Es empfiehlt sich, eine Astschere zu verwenden, diese erleichtert den Vorgang ungemein.
- Sie sollten beim Schnitt auf ein Paar Handschuhe setzen. Das Süßgras verfügt über scharfe Blätter, die bei zu schnellen Bewegungen die Haut verletzen, was schmerzen kann.
- Beim Schnitt des Tigergrases kommt es vor allem auf eine gründliche Arbeit an, denn es dürfen keine langen Halme mehr aus dem Vorjahr stehen bleiben. Nutzen Sie Ihre Schere und kürzen Sie die Grashalme komplett herunter. Dabei müssen Sie unbedingt zehn Zentimeter übrig lassen. Diese Länge ist wichtig, weil sich darunter die neuen Triebe befinden, die nicht abgeschnitten werden dürfen.
- Während des Schnitts können Sie ruhig mehrere Horste gleichzeitig herausschneiden, was die Arbeit ungemein erleichtert. Greifen Sie dafür einfach in die Pflanze und teilen Sie ein Stück ab. Je älter das Gewächs ist, desto mehr müssen Sie die einzelnen Horste abteilen. Schneiden Sie jeden Horst auf die genannte Länge von minimal zehn Zentimeter zurück.
- Nachdem Sie die einzelnen Horste des Zebraschilfs geschnitten haben, wird sich vor Ihnen der Rest des Grüns präsentieren. Wenn Sie den Termin des frühen Schnitts nicht verpasst haben, ist der Schnitt nun vollendet. Falls Sie jedoch angefangen haben zu schneiden, wenn die Halme schon länger sind, fahren Sie mit Schritt 6 fort.
- Da Sie den Schnitt zu spät im Frühjahr angesetzt haben, müssen Sie nun vorsichtig die einzelnen Halme aus dem Bündel herausschneiden, ohne dabei die neuen Triebe zu verletzen. Das ist eine mühsame Arbeit, doch wird den neuen Halmen dadurch Platz zum Wachsen geboten. Schneiden Sie hierbei niemals alles auf einmal ab, sonst sind die Triebspitzen zunichte.
- Nun können Sie das Grünmaterial entfernen und dieses anschließend auf den Kompost legen. Aufgrund der großen Menge an Pflanzenmaterial ist der Schnitt die beste Ausgangslage für viel Kompost.
- Gießen Sie die Pflanze jetzt erstmal nicht und düngen Sie mit ein wenig Kompost.
Tipp: Binden Sie den Miscanthus sinensis zebrinus vor dem Schneiden zusammen, wenn Sie Probleme dabei haben, die einzelnen Halme aufzusammeln. Somit wird viel Zeit nach dem Schnitt gespart.
Was geschieht mit den Blüten?
Miscanthus sinensis zebrinus verfügt wie das eigentliche Chinaschilf über grüne Rispen mit Blüten in der gleichen Farbe. Da es aber nur im sonnigen Süden Deutschlands, vor allem in Baden-Württemberg, möglich ist, das Zebragras zum Blühen zu bringen, ist häufig keine Form der Blütenpflege notwendig. Zudem verwelken die Blüten zwar, doch sind die Blüten wie oben angemerkt ein ästhetischer Aspekt des Winterschutzes, der der Pflanze durch den Winter hilft. Somit müssen Sie die Blüten nicht entfernen, da diese über den Rückschnitt eh entfernt werden.
Pflanzen nicht verwechseln
Beim Tigergras kann es passieren, dass die Pflanze mit einem anderen Tigergras verwechselt wird: Indischer Wassernabel. Der Indische Wassernabel, Centella asiatica, wird aufgrund seiner Verwendung in der chinesischen Medizin Tigergras genannt und darf daher vor dem Schnitt nicht mit Miscanthus sinensis zebrinus verwechselt werden, das auch als Tigergras bekannt ist. Hier kommt der Name aber von den Streifen, die der Pflanze zudem den geläufigeren Namen Zebragras verliehen haben. Achten Sie also auf jeden Fall vor dem Schnitt darauf, ob Sie einen Indischen Wassernabel anstelle eines Chinaschilfs vor sich haben, bevor Sie das jeweilige Tigergras völlig verschneiden.