Inhaltsverzeichnis
- Wann ist der beste Zeitpunkt?
- Welches Werkzeug empfehlenswert ist
- Den Baum direkt nach dem Pflanzen schneiden
- Video-Anleitung
- Erziehungsschnitt – Anleitung
- Anleitung für den Korrekturschnitt
- Anleitung um den Baum auf die Zapfen zu schneiden
- Walnussbaum auslichten
- Sturmschäden beheben
- Der Walnussbaum blutet sehr stark
Der Walnussbaum ist ein Baum, der sehr alt werden kann, wenn er die richtige Pflege erhält, wozu natürlich auch der passende, regelmäßige Schnitt gehört. Vor allem trägt er auch seine Früchte mit großen Erträgen erst ab etwa dem 30. Lebensjahr. Bis dahin benötigt der Hobbygärtner viel Geduld und ein wenig Aufwand bezüglich des Schnittes.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Auch wenn der Walnussbaum weitläufig zu den Obstbäumen zählt, da er im Herbst Früchte in Form der schmackhaften Walnüsse trägt, so muss er dennoch zu anderen Zeiten geschnitten werden, als dies bei den Obstbäumen der Fall ist. Denn die Walnuss neigt gegenüber anderen Bäumen zum starken Ausbluten, das heißt, dass vermehrt Pflanzensaft an den Schnittstellen austritt. Vor allem bei zu erwartendem Frost sollte nicht mehr geschnitten werden, da der Baumsaft ansonsten in den Wunden gefrieren könnte und so weitere Schäden an der Pflanze zu erwarten sind. Doch wann sollte der Walnussbaum geschnitten werden, wann sind die besten Zeitpunkte für den Walnussbaumschnitt:
- idealer Zeitpunkt ist der Sommer
- weder treibt der Baum dann aus
- noch wirft er Laub ab
- zwischen Ende Juli und September
- spätestens Anfang Oktober nicht mehr schneiden
- bedeckter, warmer Tag
- kein Regen
- frostfrei
Hinweis: Der Grund, warum die Walnuss so stark an Schnittstellen blutet ist, dass er besonders kräftige Wurzeln besitzt, die einen Druck nach Außen erzeugen. Daher sollte es das Ziel sein, beim Schneiden ein zu starkes Bluten zu vermeiden. So darf der Walnussbaum nie nach dem Laubfall geschnitten werden. Winter und Frühling sollten daher als Schneidezeit tabu sein.
Welches Werkzeug empfehlenswert ist
Der Walnussbaum entwickelt im Laufe der Jahre starke Äste, die mit einer Schere nicht geschnitten werden können. Hier muss auf größeres Werkzeug zurückgegriffen werden. Doch ein junger Baum, der gerade erst eingepflanzt wurde, benötigt dieses große Werkzeug noch nicht. Daher ist das Schneidewerkzeug wie folgt zu empfehlen:
- Rosen- oder Astschere bei jungen Bäumen
- Ast säge für etwas ältere Bäume
- für dicke Äste sollte Motorsäge genutzt werden
- die Kettensägen sind auch elektrisch erhältlich
- zum Schutz Gartenhandschuhe tragen
- auch lange Kleidung ist vorteilhaft
- Leiter für große Bäume
- Baumwachs zum späteren Verschließen großer Wunden
Wichtig ist vor allem, damit die Bäume durch den Schnitt keinen Schaden nehmen, dass das Werkzeug scharf ist und gesäubert und desinfiziert wurde. Hierzu kann reiner Alkohol aus der Apotheke oder ein spezielles Desinfektionsmittel aus dem Gartenhandel genutzt werden. Ansonsten könnten Pilze und Bakterien über die Schnittstellen sofort während dem Schneidevorgang in den Baum gelangen, dann hilft auch kein Baumwachs mehr als Schutz.
Den Baum direkt nach dem Pflanzen schneiden
Wurde der Walnussbaum neu gepflanzt, dann sollte er schon jetzt einen ersten Schnitt erhalten, damit er später eine ansehnliche Krone entwickeln kann. Wurde der Baum im Frühjahr eingepflanzt, dann erhält er bereits direkt im ersten Sommer seinen ersten Schnitt. Bei einer Herbstpflanzung sollte jedoch bis zum nächsten Jahr im Sommer gewartet werden. Bei dem Pflanzschnitt wird Idealerweise wie folgt vorgegangen:
- vier Gerüsttriebe festlegen
- ein senkrechter Mitteltrieb
- drei Seitentriebe
- im Winkel zwischen 45° und 60° zum Mitteltrieb
- alle anderen Triebe entfernen
- direkt am Mitteltrieb schneiden
- ausgesuchte Triebe um ein Drittel kürzen
- Mitteltrieb ebenfalls schneiden
- hier einen Winkel von 90° bis 120° zu den Seitentrieben beachten
Tipp: Hierbei sollten Sie darauf achten, dass die ausgesuchten Triebe nach Außen zeigen, damit ein Wachsen in die Kronenmitte vermieden wird.
Video-Anleitung
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Erziehungsschnitt – Anleitung
Wurde der neue Walnussbaum nach der Pflanzung einem Pflanzschnitt unterzogen, so muss er nun die folgenden Jahre erzogen werden, damit er sich zu einem dekorativen Baum mit einer stattlichen Krone entwickeln kann. Dieser wird im frühen Sommer, ideal im Juni nach dem Laubaustrieb durchgeführt. Dann kann am besten gesehen werden, welche Triebe falsch wachsen. Daher sollte beim Erziehungsschnitt wie folgt vorgegangen werden:
- alle steil wachsenden Triebe entfernen
- diese stören das Gesamtbild der Krone
- Triebe, die direkt aus dem Stamm wachsen
- direkt an der Basis abschneiden
- Konkurrenztriebe im Gerüst, die nach Innen wachsen
- sollten ebenfalls entfernt werden
- alle sonstigen Gerüsttriebe auf eine Länge schneiden
- auf eine runde Form achten
Anleitung für den Korrekturschnitt
Bei dem Walnussbaum kann es durchaus vorkommen, dass Äste den Baum verformen oder destabilisieren. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, um den Korrekturschnitt durchzuführen. Dieser Schnitt sollte im Spätsommer durchgeführt werden, bei jungen Bäumen sollte auf diesen Schnitt allerdings noch verzichtet werden. Der Korrekturschnitt ist nicht nur wegen der Optik durchzuführen, denn bildet ein Walnussbaum zwei Mitteltriebe aus, dann handelt es sich hierbei um sogenannte Schlitzäste. Diese sind jedoch weniger tragfähig und können bei einer reichhaltigen Fruchtbildung in späteren Jahren der Last nicht standhalten und brechen. Diese Risswunden am Stamm können dem älteren Baum sehr schaden. Durch den Korrekturschnitt wird dies vermieden:
- wenn sich zwei Mitteltriebe bilden
- wird an zwei Wülsten erkannt
- diese bilden sich zwischen Schlitz- und Hauptast
- den Schlitzast direkt an Basis entfernen
Tipp: Wenn Sie Schneidearbeiten jeder Art an Ihrem Walnussbaum durchführen sollten Sie darauf achten, dass sich keine kleinen Kinder oder Haustiere in der Nähe befinden. Denn diese könnten durch herabfallende, größere Äste oder auch das Schneidewerkzeug verletzt werden. Auch sollten Sie das Schneidewerkzeug nicht unbeaufsichtigt während einer Pause liegen lassen, wenn kleine Kinder zu Ihrem Haushalt gehören.
Anleitung um den Baum auf die Zapfen zu schneiden
Gerade Walnussbäume reagieren sehr empfindlich, wenn die Äste direkt am Astring entfernt werden. Daher ist es häufig besser, auf die Zapfen zu schneiden. Dies bedeutet, dass ein Ast im ersten Schritt nicht vollständig bis zum Stamm zurückgeschnitten wird, sondern ein Teil, der sogenannte Zapfen vorerst stehen bleibt. Bei dieser Schnitttechnik ist wie folgt vorzugehen:
- Zapfen beim Schnitt stehen lassen
- diesen im schrägen Winkel nach außen unten sägen
- so werden keine Wunden am Gerüst verursacht
- trocknet von oben nach unten aus
- unterer Teil bleibt jedoch lebendig
- bildet neue Triebe aus
- nach ein paar Jahren den vertrockneten Zapfen entfernen
Hinweis: Wann und ob dieser Schnitt letztendlich durchgeführt wird, bleibt in Ihrem Ermessen, in der Regel wird bei einem Auslichten des Walnussbaums jedoch so vorgegangen, wenn der zu entfernende Ast nicht direkt bis auf den Astring abgeschnitten werden soll.
Walnussbaum auslichten
Muss der große Walnussbaum ausgelichtet werden, dann müssen auch dicke Äste zurückgeschnitten werden. Diese Äste können im fortgeschrittenen Alter des Baumes sehr schwer werden und beim Schneiden kann es dann unabsichtlich zu einem Riss kommen, der schlecht verheilt. Daher müssen gerade die dicken Äste besonders sorgfältig entfernt werden:
- den Ast an der Unterseite bis zur Mitte einsägen
- dann an der Oberseite ein paar Zentimeter versetzt einsägen
- mehrere Zentimeter entfernt vom Stamm
- so sorgt das Eigengewicht für einen Durchbruch
- der Stamm wird nicht beschädigt
- erst jetzt den Rest vom Ast vom Stamm absägen
- den Astring hierbei jedoch nicht beschädigen
- später die Wunde mit Baumwachs abdecken
Hinweis: Wenn Sie an einem großen Walnussbaum die dicken Äste in der Mitte entfernen wollen, dann müssen Sie hier auch auf Ihre eigene Sicherheit achten. Daher ist es sinnvoller, die Arbeiten nicht alleine durchzuführen. Eine zweite Person kann Ihnen die benötigten Werkzeuge auf der Leiter anreichen und wieder entgegennehmen, sowie die Leiter von unten stabilisieren.
Sturmschäden beheben
Immer kann es außerhalb der idealen Zeiten zu einem Schnitt kommen. Denn gegen plötzlich auftretenden Wind oder Sturm ist jeder machtlos. Hierbei kann es zu Schäden am Baum kommen, die schnell behoben werden müssen. Dann ist es auch unerheblich, dass Äste im Winter oder späten Herbst entfernt werden, da diese bereits geschädigt wurden. Natürlich tritt auch bei solchen Schäden eine große Menge Baumsaft aus, daher sollten Bruchstellen auch möglichst gerade geschnitten werden, damit die Wunde möglichst klein gehalten wird.
Tipp: Wurden ein oder mehrere Äste bei einem Sturm stark geschädigt und mussten entfernt werden, dann hat der Baum mit einigen großen Wunden zu kämpfen. Ist das Jahr nun schon weit im späten Herbst oder Winter fortgeschritten, sollten Sie die Wunden sofort nach dem Schneiden mit Baumwachs behandeln, damit kein Frost oder Nässe eindringen und den Baum doch noch stark schädigen kann.
Der Walnussbaum blutet sehr stark
Aus Gründen der Ertragssteigerung ist ein Rückschnitt des Walnussbaums gar nicht nötig. In den ersten Jahren seines Lebens trägt er so gut wie gar keine Früchte, was auch durch einen regelmäßigen Schnitt nicht angeregt werden kann. Daher muss ein Walnussbaum nicht zwingend geschnitten werden. Denn ein Rückschnitt kann sich auch immer als etwas heikel darstellen, da der Baum die Eigenschaft besitzt, stark zu bluten. Hierbei geschieht Folgendes:
- die Wurzeln drücken den Baumsaft nach oben
- dieser ergießt sich sofort auch aus kleinen Wunden
- das ist gerade im Frühjahr der Fall
- da zu dieser Zeit der Blattaustrieb vorangetrieben wird
- daher Walnussbäume in dieser Zeit nie schneiden
- werden dicke Äste geschnitten, ergießen sich wahre Sturzbäche
- das Bluten ist nicht lebensbedrohlich
Da die Wunden am Anfang sehr nass sind, haftet hier Baumwachs kaum. Daher ist es sinnvoller, das Austreten des Baumsaftes abzuwarten, bevor das Wachs aufgestrichen werden kann. Da der Saft aus den Wunden heraus fließt, ist die Gefahr eines Eindringens von Bakterien und Pilzen nicht so groß, da diese direkt wieder ausgeschwemmt werden. Auf keinen Fall sollte die Wunde ausgebrannt werden. Denn hierdurch wird das Kambium geschädigt, das der Baum benötigt um die Wunde zu schließen.
Hinweis: Aufgrund dieses starken Blutens sollten Sie dem Walnussbaum auch notwendige größere Wunden erst im späten Sommer zufügen, wenn weniger Saft aus den Wurzeln nach oben gepumpt wird, da in dieser Zeit langsam die Winterruhe eintritt. Dennoch sollte frühzeitig vor dem ersten Frost geschnitten werden.