Der Gemeine Trompetenbaum besticht durch herrliche weiße Blüten und große, herzförmige Blätter. Bis zu 18 Meter wird der Baum hoch. Eine wesentlich kleinere Ausführung des stattlichen Gewächses ist der Kugeltrompetenbaum. Mit seiner kugelförmigen Krone bleibt er im Wuchs zurück. Beide Arten sind gut schnittverträglich und lassen sich deshalb gut in der Form halten.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Für den Rückschnitt des Gemeinen Trompetenbaums sind zwei Termine möglich. Beide haben Vor- und Nachteile.
- Termin : Vorfrühling, Februar bis Anfang März, vor dem ersten Austrieb
- Termin : August, gleich nach der Blüte
Der Grund für diese beiden möglichen Termine für einen Schnitt ist das Wuchsverhalten beim Trompetenbaum. In optimaler Lage blüht das Gehölz im Juni bis hinein in den Juli. Das Laub wirft der Baum ohne Herbstfärbung vor der kalten Jahreszeit ab. Zuvor hat er bereits Knospen für die Blüte im nächsten Jahr gebildet. Beim Schnitt muss auf diese neue Anlage Rücksicht genommen werden.
- Schnitt im Vorfrühling
- leichter Formschnitt angezeigt
- vorsichtig zu Werke gehen
- Blütenknospen für die Sommerblüte sind bereits vorhanden
- bei zu kräftigem Schnitt könnte die Blüte ausbleiben
- Schnitt nach der Blüte
- Rückschnitt noch vor der Anlage neuer Knospen
- möglich ist ein kräftigerer Erhaltungsschnitt
- Wetter sollte möglichst warm und trocken sein
- hohe Luftfeuchte schadet der Pflanze
- über große Schnittflächen droht Eindringen von Pilzsporen
Tipp: Das Schneiden von Bäumen und Hecken kann die in den Gehölzen nistenden Vögel beeinträchtigen. Deshalb sollte im Laufe der Brutzeit zwischen 1. März und dem 31. Juli jeden Jahres auf große Schnittmaßnahmen verzichtet werden.
Grundsätzliches zum Schneiden von Trompetenbäumen
Ein Trompetenbaum ist außerordentlich schnittverträglich. Selbst einen Radikalschnitt kann er gut vertragen. Im Gegensatz zu dieser kräftigen Schnittvariante ist es auch möglich, einen Trompetenbaum über längere Zeit gar nicht zurückzuschneiden. Wie kräftig der Gärtner die Schere ansetzt, wird auch davon bestimmt, ob es sich um einen jungen oder einen älteren Baum handelt.
Junge Trompetenbäume
Bei den jungen Exemplaren des Trompetenbaumes wird beim Verschneiden eher mit Maß vorgegangenen. Tunlichst vermieden werden das Kürzen des Haupttriebs sowie ein Rückschnitt an den seitlichen Ästen. Hier befinden sich die Ansatzstellen für die neu austreibenden Zweige an den Seiten und die Verlängerungen der jungen Triebe. Diese Stellen sind noch recht bruchgefährdet. Ein leichter und regelmäßiger Formschnitt dagegen ist ohne Probleme angezeigt. Dadurch entwickeln die jungen Trompetenbäume eine üppige und ausladende Krone. Darüber hinaus sorgt der Schnitt für ein stärkeres Wachstum der Triebe. Dadurch wiederum bildet der Baum später mehr und vor allem größere Blätter aus.
Ältere Trompetenbäume
Ältere Bäume sollten dagegen kräftiger geschnitten werden. Hier lohnt es sich auch, das Gewächs in Abständen von ein paar Jahren zu verjüngen. Dafür wird altes, brüchiges und abgestorbenes Holz zugunsten von frischen, jungen Trieben entfernt. Diese Maßnahme hat noch einen weiteren Vorteil: Sie verhindert, dass der Trompetenbaum allmählich von innen heraus verkahlt.
Anleitung für einen Erhaltungsschnitt
- Lichten Sie die Krone des Baumes gleichmäßig aus
- kappen Sie dabei abgestorbene Triebe direkt am Ansatz
- entfernen sie auch Triebe, die zu dicht stehen
- lassen Sie dabei keine Stummel zurück
- entfernen Sie als nächstes nach innen wachsende Zweige und Triebe
- lichten Sie Triebe, die über Kreuz wachsen, aus
- entfernen Sie alle senkrecht stehenden Wasserschosser
Typische Fehler
Falsch ist es, einfach zur Astschere zu greifen und zu lang gewachsene Zweige zu kürzen. Dadurch sehen die Äste später nicht nur wie amputiert aus. Sie reagieren auch mit dem typischen besenartigen Austrieb.
Tipps und Tricks
Die schöne Wuchsform des Trompetenbaums erhalten Sie, wenn Sie stattdessen gezielt einen Ableitungsschnitt ausführen.
- leiten Sie jeden Ast, den Sie kürzen auf einen schwächeren Ast ab
- dieser kann dann gleich als neue Spitze dienen
- der Ast, auf den Sie ableiten, sollte waagerecht stehen und ein wenig nach unten zeigen
- setzen Sie den Schnitt leicht schräg an
- Ziel des Schnitts ist eine Stelle kurz über einem nach außen zeigenden Auge
Stärkere Äste können zunächst mit der Hilfe einer Astsäge entfernt werden. Danach wird die Wunde an den Rändern mit einem scharfen Messer geglättet. Schnittwunden sollten nicht komplett mit einem Wundmittel verschlossen werden. Vor allem in der warmen Jahreszeit könnte der Baum an dieser Stelle von innen anfaulen.
Ableiten – wie geht das?
Unter „Ableiten“ versteht der Experte das Entfernen einer Triebspitze direkt über dem seitlich wachsenden Trieb.
Durch die Art des Schnittes erreicht man, dass ein Ast am Ende nicht steil nach oben wächst. Der Schnitt sorgt dafür, dass er über dem nach unten reichenden Seitentrieb, flach weiter wächst .
Radikalschnitt: Der Kopfbaumschnitt
Der Gewöhnliche Trompetenbaum ist einer der wenigen Laubbäume, bei dem ein so genannter Kopfbaumschnittmöglich ist. Dieser Schnittvariante wird von Experten auch als Entwipfeln bezeichnet. Er ist dann sinnvoll, wenn der Trompetenbaum auf andere Weise nicht mehr zu retten ist. Das kann der Fall nach einem Frost- oder Sturmschaden sein oder wenn das Gehölz von einem Pilz befallen ist. Bei einem radikalen Kopfbaumschnitt wird die Krone bis auf ein paar Leit-Äste geschnitten, in einigen Fällen auch bis zurück auf den Stamm gekappt. Danach dauert es etwas, bis der Baum eine neue Krone ausbildet. Allerdings bilden sich danach die Blätter üppiger und größer aus.
Tipp: Verzichten Sie beim kleinen Bruder des Trompetenbaums, dem Kugeltrompetenbaum, auf einen Kopfbaumschnitt. Der beeinträchtigt die natürlich gewachsene Kugelform der Krone von Catalpa bignonioides.
Anleitung für das Schneiden
Beim Kugeltrompetenbaum (botanisch: Catalpa bignonioides) handelt es sich um die veredelte Variante eines Trompetenbaums. Er ist nicht nur viel kleiner als der Gewöhnliche Trompetenbaum. Er besticht auch durch die kugelige Form seiner Krone. Die übrigens wächst bei Catalpa bignonioides völlig natürlich. Der Baum muss also nicht unbedingt beschnitten werden.
Tipp: Schneiden Sie Ihren kugeligen Trompetenbaum nicht im Herbst!
Catalpa bignonioides in Kugelform ist gegenüber tiefen Temperaturen sehr empfindlich. Wenn Sie ihn im Herbst schneiden, bildet er für die frostige Jahreszeit keine Reserven mehr aus. Dann kann es passieren, dass der Baum komplett erfriert.
Schneiden eines jungen Kugeltrompetenbaumes
Den neu gepflanzten Baum können Sie zum ersten Mal im darauffolgenden Vorfrühling, von Februar bis März, zurückschneiden. Dabei wird das Gehölz bis auf ein Drittel über der Veredelungsstelle eingekürzt. Durch diesen Radikalschnitt werden die Triebe beim jungen Baum dichter. Die Krone erhält die für den Catalpa bignonioides typische, gleichmäßige runde Form.
In den darauffolgenden Jahren wird sparsam geschnitten. Ein leichter und regelmäßiger Verjüngungsschnitt sorgt dafür, dass die Krone nicht zu dicht wird. Er verhindert im Gegenzug auch das Verkahlen von Catalpa bignonioides. Die Spitzen der Triebe werden deshalb nur mäßig gekürzt. Ältere Äste mit kargem Blattwerk werden entfernt. Beim Schnitt im Vorfrühling achtet der Pflanzenfreund auf den bereits angelegten Blütenknospen
Junge Bäume in die Form bringen
Ein Pflanzschnitt bei einem jungen Kugeltrompetenbaum ist sinnvoll. Weil er sehr kompliziert ist, sollte ihn der Fachmann in der Baumschule ausführen. Nach diesem Pflanzschnitt bei Jungbäumen treibt die Krone dicht aus und die Blätter werden größer. Sollten Sie sich an diesen Schnitt wagen, dann kürzen Sie nicht nur einzelne Äste. Beim Pflanzschnitt müssen Sie alle Äste über der Veredelungsstelle einkürzen.
Krone auslichten genügt
Bei älteren Bäumen reicht es aus, die Krone regelmäßig ein wenig zu lichten. Weil der Kugeltrompetenbaum sehr langsam wächst, ist ein Schnitt höchstens alles drei bis vier Jahre angezeigt. Dabei entfernen Sie krankes oder totes Gehölz. Braucht der Baum einen Radikalschnitt, etwa nach Verkahlen oder zu dicht gewachsener Krone, treibt er danach schnell wieder aus.
So gehen Sie beim Auslichten vor
- schneiden Sie verkümmerte und vertrocknete Zweige heraus
- reißen Sie Wasserschosser ab
- entfernen Sie auch Seitentriebe unter der Veredelungsstelle
- kappen Sie sich reibende Zweige bis hin zum Astring
- kürzen Sie Äste, die aus der Form gewachsen sind
- leiten Sie dabei stärkere Äste auf die dünneren Zweige abEin Formschnitt ist sachgemäß, wenn danach das Licht alle Bereiche der Krone erreicht. Das beugt gleichzeitig der Vergreisung aus dem Innern heraus vor
Radikalschnitt nur nach großen Schäden
Ein radikalter Rückschnitt des Kugeltrompetenbaums ist nach einem Sturmschaden wichtig. Lücken in der Krone bieten sonst selbst schwachen Winden Angriffsfläche. Das Entwipfeln wie bei einem Trompetenbaum verbietet sich allerdings. Danach würde die Wildunterlage mächtig austreiben und die Veredelung überwuchern.
Nach Sturmschaden schneiden
- frostfreien Tag wählen
- Schnitt im Frühling vermeiden
- dann steht der Baum im Saft
- oberhalb der Veredelung ansetzen
- Krone bis zur Größe eines Fußballs kürzen
- gezieltes Ableiten verhindert Besenaustrieb
- Schere oberhalb einer Knospe ansetzen, die nach außen zeigt
- Zweige mit Augen, die nach innen zeigen, vollständig entfernen
- Schnittwunden nach einem Baumschnitt richtig behandeln
Alte Anleitungen für einen Baumschnitt empfehlen noch immer, Wunden schnell komplett zu verschließen. In der Praxis hat sich das nicht bewährt. Ohnehin wird der Pflanzenfreund erst eingreifen, wenn eine Wunde an Ast oder Stamm im Durchmesser größer ist als 20 Millimeter
- scharfes Messer benutzen
- Klinge mit hochprozentigem Alkohol desinfizieren
- Wundränder damit glätten
- danach Ränder mit Baumwachs bestreichen
- größere Bereiche mit der Asche von Holzkohle bestäuben
- alternativ: Gesteinsmehl