Als Hecke oder einfach nur als Zierelement im Garten erfreut sich die Thuja einer stetig steigenden Beliebtheit. Insbesondere der Thuja Lebensbaum Smaragd hat dabei zwischenzeitlich eine weite Verbreitung gefunden. Entgegen der landläufigen Meinung muss die Pflanze nicht zwangsläufig geschnitten werden. Durch richtiges Schneiden wächst sie allerdings üppiger und wird schöner.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Damit die Thuja sich gut entwickeln kann, ist in regelmäßiger Rückschnitt erforderlich. Natürlich drängt sich dabei sofort die Frage auf, wann und wie oft der erfolgen soll. Gleich vorweg: Den definitiv genau richtigen Zeitpunkt gibt es dafür nicht. Man muss eher von einer Zeitspanne sprechen. Um die Zeitfrage allerdings zuverlässig beantworten zu können, sollte man folgende Punkte berücksichtigen:
- mindestens einmal jährlich schneiden
- bis zu drei Schnitte im Jahr sind kein Problem
- der erste Schnitt kann im Frühjahr erfolgen, sobald kein Frost mehr zu erwarten ist (meist ab Anfang April)
- der letzte Schnitt sollte im Spätsommer erfolgen (am besten im September)
Hinweis: Der Herbst ist für den Schnitt der Thuja denkbar ungeeignet. Das gilt für den Rückschnitt ebenso wie für den Formschnitt. Ab Oktober sollte jeder Schnitt vermieden werden, damit neue Triebe auch weiterhin ausreifen können. Am besten man lässt die Pflanze im Herbst und im Winter ganz einfach in Ruhe.
Möchte man die Thuja nur einmal im Jahr schneiden, empfiehlt sich als Zeitpunkt der Frühsommer. In der Regel wird das je nach Witterung also der Juni sein. Die neuen Triebe der Pflanze sollten dabei jedenfalls schon voll entwickelt sein. Entschließt man sich hingegen dazu, mehrmals im Jahr zu schneiden, dann sollte der erste Schnitt Anfang April erfolgen. Dabei muss sichergestellt sein, dass keine Frostnächte mehr zu erwarten sind. Der zweite Schnitt kommt dann Ende Juni, wenn sich das Wachstum bereits deutlich reduziert hat. Ein dritter Schnitt ist vor allem dann angesagt, wenn der Trieb der Pflanze besonders stark und ausgeprägt ist. Der ideale Zeitpunkt hierfür ist Ende August.
Grundsätzliches
Beim Thujaschnitt kommt es entscheidend darauf an, welche Funktion die Pflanze im Garten genau hat. Grundsätzlich wird sie in Kombination von mehreren Arten entweder als Hecke eingesetzt oder dient als einzelnes Exemplar zur Zierde. Je nach dem Zweck, den die Pflanze also erfüllen soll, unterscheiden sich auch die Anforderungen an den Schnitt. Dient sie als Hecke, wird es in der Regel darauf ankommen, dass sie besonders dicht wächst und einen regelrechten Zaun bildet, der auch vor Blicken schützt. Um dies zu erreichen, sollte sie bis zu dreimal im Jahr zurückgeschnitten werden.
Als Zierelement wiederum spielt die Form eine große Rolle. Typischerweise geht es hier um einen pyramiden- oder kugelförmigen Schnitt, der das Gewächs in die gewünschte Form bringt bzw. die Form erhält. Natürlich ist auch in Sachen Form ein möglichst dichter Wuchs gewünscht. Folglich sollte auch hier bis zu dreimal im Jahr geschnitten werden – allerdings eben unter Berücksichtigung der jeweiligen Formgebung. Nicht umsonst spricht man deshalb auch vom Formschnitt.
Tipp: Lieber häufig nur eher mäßig schneiden, als lediglich alle paar Jahre einen starken Rückschnitt vornehmen. Das sorgt am zuverlässigsten für einen ausgeprägten, dichten Wuchs.
Wie wird geschnitten – eine kleine Anleitung
Nachdem nun diese grundsätzlichen Punkte beim Schnitt von Thujen bzw. dem Smaragd Lebensbaum geklärt sind, geht es nun um das Wie. Dabei kommt es wiederum darauf an, welche Ziele mit dem Schnitt verfolgt werden sollen. In der Regel wird es freilich darum gehen, ein möglichst üppiges, dichtes Wachstum zu erreichen. Folgendes ist beim Schneiden zu beachten:
- die Augen der Pflanze sollen um ein Drittel des Holzes, das sich innerhalb einer Wachstumsperiode gebildet hat, verringert werden
- nicht gewünschte oder kranke bzw. verdorrte Äste werden grundsätzlich abgeschnitten
- geschnitten wird immer an der Stelle, an der das gesunde Holz beginnt
- der Schnitt selbst soll auf dem gesunden Teil erfolgen
- Zweige, die sich berühren oder auch überkreuzen, werden entfernt
- geschnitten wird dabei an der V- förmigen Verbindung der Äste
- das Ziel muss eine Ausdünnung der Äste sein, um mehr Sonnenlicht und Luft an den gesamten Pflanzenkörper zu lassen
Hinweis: Nie hinter der Grünblüte schneiden! Tut man dies dennoch, kann das dazu führen, dass sich ein Loch im Bewuchs bildet, welches sich in der Folgezeit auch nicht mehr schließen wird.
Begrenzung in der Höhe
Gerade wenn der Smaragd Lebensbaum als Hecke angelegt ist, spielt die Höhe in den allermeisten Fällen eine besonders große Rolle. Einerseits möchte man natürlich eine gewisse Höhe erreichen, andererseits soll diese aber auch begrenzt werden. In beiden Fällen kommt es entscheidend auf den Schnitt an. Um den Wuchs nach oben nicht zu behindern, sollte dort zunächst möglichst wenig geschnitten werden. Hat die Pflanze die gewünschte Höhe erreicht, werden dann nur mehr die Spitzen abgeschnitten. Damit wird das Weiterwachsen gen Himmel zuverlässig verhindert, während gleichzeitig der Wuchs in die Breite befördert wird.
Werkzeuge und deren Verwendung
Zum Schnitt einer Thuja bzw. einer Smaragd Thuja verwendet man am besten eine Heckenschere. Bei größeren Gewächsen oder Hecken empfiehlt sich dringend der Einsatz einer elektrisch angetriebenen Heckenschere, da diese die Arbeit deutlich erleichtert. Die Heckenschere wird dabei vorsichtig entlang der beiden Seitenflächen und über die Oberseite in einzelnen Abschnitten geführt, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Um einen wirklich ordentlichen Schnitt zu erreichen, dürfen die Klingen der Heckenschere weder verklebt noch verschmutzt sein. Während des Arbeitens sollten die Klingen zudem regelmäßig gereinigt werden. Verschmutzungen können übrigens auch dazu führen, dass sich die Pflanzen Krankheiten einfängt. Auf Sauberkeit sollte deshalb großer Wert werden. Außerdem müssen die Klingen die nötige Schärfe haben. Stumpfe Klingen erschweren nicht nur das Arbeiten, sondern können auch zu ungewollten Verletzungen an der Thuja führen.
Anleitung zum Formschnitt
Was für den Rückschnitt gilt, gilt natürlich auch grundsätzlich für den Formschnitt. Eine Anleitung dazu muss allerdings um den Aspekt der Formgebung ergänzt werden. Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Schnitt, der eine bestimmte Form erzeugen soll, zwangsläufig mehr Aufmerksamkeit erfordert, als einer, bei dem es nur um das Zurückschneiden geht. Wichtig ist vor allem, dass man sich vorab darüber im Klaren ist, welche Form es denn sein soll. Pyramide und Kugel sind die am häufigsten gewählten Formen. Mit etwas Abstand folgt dann eine ovale Form. Vor Beginn der Arbeiten visualisiert man die Form am besten. Während des Schneidens kontrolliert man in kurzen Abschnitten das Ergebnis und korrigiert es gegebenenfalls.
Tipp: Beim Formschnitt lieber etwas zaghafter vorgehen und sich möglichst viel Zeit lassen. Das sorgt für ein besseres Ergebnis und erspart einem Enttäuschungen.
Die Frage nach dem Wann? beantwortet sich aus den Regeln für den Rückschnitt. Wann genau der definitiv beste Zeitpunkt ist, lässt sich demnach nicht abschließend sagen – außer, dass auch dieser Schnitt nicht im Herbst oder Winter erfolgen darf.
Was es sonst noch zu beachten gibt
- Beim Schneiden einer Thuja sollten neben den bisher erwähnten Aspekten noch folgende Punkte beachtet werden:
nie bei sonnigem Wetter schneiden, da sich sonst die Blätter braun färben können und die Pflanze zu viel Flüssigkeit verlieren kann - die Thuja sollte beim Schneiden trocken und nicht nass sein, da sonst leicht Krankheiten durch Sporen übertragen werden können
- das abgeschnittene Material sollte nach dem Schneiden unbedingt entfernt und nicht einfach liegengelassen werden
Kahle Stellen
Es kommt immer mal wieder vor, dass sich selbst in der schönsten Thuja kleinere kahle Stellen ausbilden. Um diese zu beseitigen sollten benachbarte Astteile in die Lücke gezogen und dort angebunden werden. Die neu entstehenden Triebe füllen dann das vorhandene Loch aus und schließen es gewissermaßen.