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Ob als Windschutz oder Sichtschutz, die Tamariske bietet nicht optisch einen schönen Anblick, sondern ist eine nützliche Pflanze in jedem Garten. Unterschieden wird zwischen Frühlingstamariske und Sommertamariske, erstere blüht zwischen März und Mai, letztere zwischen Juli und September. In Punkto Schnitt gibt es allerdings keine großen Unterschiede, beide Pflanzenarten vertragen einen radikalen Rückschnitt ebenso wie einen Pflegeschnitt.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Schnitt?
Damit das kompakte Wachstum erhalten bleibt und die Tamariske über einen dichten Blütenflor verfügt, ist ein jährlicher Rückschnitt nötig. Wenn Sie aufs Schneiden verzichten, werden Sie schnell einen verkahlten Strauch vorfinden, der nur noch wenige Blüten ausbildet.
Zeitpunkt für den Schnitt der Frühlingstamariske
Die Frühlingstamariske blüht im Frühjahr, daher ist ein Schnitt im März komplett falsch. Hier wird unmittelbar nach der Blüte im Juni geschnitten. Wenn Sie im Frühjahr schneiden, zerstören Sie die Blütenknospen und müssen mindestens ein Jahr lang auf eine üppige Blüte verzichten.
Zeitpunkt für den Schnitt der Sommertamariske
Die Sommertamariske blüht bis in den Herbst hinein. Sie wird im Frühjahr geschnitten, am besten Ende März, spätestens Mitte April.
Welche Schnittarten gibt es?
Die Tamariske ist eine sehr anspruchslose Pflanze, die nur wenig Pflegebedarf hat. Wichtig sind folgende Schnitte:
- Pflegeschnitt ganzjährig
- Radikalschnitt
- Kompaktschnitt
Der ganzjährige Pflegeschnitt
Ob bei der Frühlings- oder Sommertamariske – die Blüten verblühen nicht alle zeitgleich, daher sind regelmäßige Pflege- und Auslichtungsschnitte unumgänglich. Prüfen Sie während der Blütezeit mehrmals, ob es bereits abgeblühte Teile gibt. Diese müssen dann mit einer spitzen Schere entfernt oder direkt von der Austrittsstelle abgepflückt werden.
Der Radikalschnitt
Die Tamariske können Sie bedenkenlos radikal schneiden, sie erholt sich recht schnell davon. Allerdings sollte der Radikalschnitt niemals in der Wintersaison stattfinden. Nötig ist radikales Verschneiden nur dann, wenn die Pflanze bereits verkahlt und immer weniger Blüten ausbildet. Durch einen regelmäßigen Kompaktschnitt können Sie meist darauf verzichten.
Kompaktschnitt für den Erhalt der Blütendichte
Der Form- und Kompaktschnitt ist einmal im Jahr bei beiden Tamariskenarten nötig. Er dient dazu altes Geäst auszulichten und für eine kraftvolle Blüte in jedem Jahr zu sorgen.
Sie können im Zuge des Formschnitts die Tamariske in Baumform bringen. Das ist insbesondere dann gewünscht, wenn die Pflanze im Kübel gedeiht und ihre Form nicht verlieren soll.
Die richtige Anleitung für den Rückschnitt
Einmal im Jahr ist Zeit für den Griff zur Astschere. Je nach Umfang des Strauchs benötigen Sie unterschiedliches Equipment:
- Astschere (gut geschärft)
- Gartenschere
- eventuell elektrische Heckenschere
- Handschuhe
Wenn die Witterungsbedingungen stimmen, gelingt der Schnitt deutlich besser und die Gefahr von Krankheiten ist geringer. Weder starker Sonnenschein noch Frost sollten am Schnitttag vorhanden sein.
- Im ersten Schritt lichten Sie die Pflanze kräftig aus. Viele Hobbygärtner pflanzen mehrere Tamarisken nebeneinander, gehen Sie in diesem Fall Schritt für Schritt von Pflanze zu Pflanze.
- Suchen Sie nach vertrockneten Zweigen und schneiden Sie diese direkt an der Basis ab.
- Anschließend suchen Sie nach Ästen die sich kreuzen und nach innen wachsen. Auch diese müssen entfernt werden.
- Jungtriebe nur vorsichtig beschneiden
- Manche Jungtriebe wachsen zu schnell, zu lang, kürzen Sie diese um etwa ein Drittel. Wenn es sich um sehr lange Exemplare handelt, können Sie auch bis auf die Hälfte gekürzt werden.
Hinweis: Schneiden Sie nach Möglichkeit nicht ins alte Holz, denn dann treibt Ihre Pflanze nur zögerlich wieder aus.
Tipp: Wenn Sie Seitentriebe kürzen, setzen Sie die Schere immer schräg an. Geschnitten wird oberhalb einer Knospe, deren Auge nach außen zeigt.
Der Schnitt als Baum
Die Tamariske ist perfekt geeignet um aus ihr einen Baum zu machen. In diesem Fall müssen Sie aufasten und zwar zwischen den Monaten Oktober und März. Das ist die einzige Schnittart die auch im Herbst/Winter durchgeführt werden kann. Die wichtigsten Tipps beim aufasten sind:
- niedrige Seitenäste werden direkt am Stamm abgesägt
- gekürzt wird Schrittweise, zunächst auf 10 cm., dann auf Basis
- sägen Sie die Stümpfe noch einmal scharf nach
- achten Sie auf einen intakten Astkragen (Stamm nicht beschädigen!)
- entstehende Schnittwunden müssen mit Wundmittel behandelt werden
Der erste Schritt:
Beim aufasten kommt es darauf an, die Baumform der Tamariske zu erhalten. Hierfür müssen die Seitenäste gekappt werden, da sie das Gesamtbild stören. Bei sehr langen Seitenästen müssen Sie schrittweise vorgehen. Kappen Sie zunächst grob und setzen dann mit einer Säge oder scharfen Astschere auf Stoß. Nachdem Sie alle Seitenäste gekürzt haben, müssen Sie die Stümpfe noch einmal glatt nachsägen und anschließend mit Wundschutzmittel behandeln. Achten Sie darauf stets den Übergang zwischen Stamm und Ast im Blick zu behalten. Schneiden Sie immer nur den Ast, der Stamm bleibt unberührt.
Welche Fehler sollte man vermeiden
Ob bei der Frühlingstamariske oder der Sommertamariske, Fehler können beim Rückschnitt immer passieren. Dabei gilt es diese zu vermeiden, um die Pflanzengesundheit zu erhalten. Viele der folgenden Missgeschicke lassen sich einfach verhindern:
- stumpfe Schere, keine geeignete Schere
- fehlendes Wundschutzmittel
- Verletzung des Stamms
- tiefe Schnitte ins alte Holz
- Verwechslung zwischen Frühlings- und Sommertamariske
Lieber hochwertiges Arbeitsmaterial benutzen
Beim Schnitt der Tamariske ist hochwertiges Arbeitsmaterial unerlässlich. Eine stumpfe Astschere führt zu Rissen, die bis ins alte Holz reichen können. Dort können Verletzungen dazu führen, dass die Blüte beeinträchtigt wird.
Wundschutzmittel für alle Schnittstellen
Tamarisken sind nicht sehr anfällig bezüglich Krankheiten, doch nach dem Rückschnitt haben Krankheitserreger leichtes Spiel. Das trifft besonders auf den Radikalschnitt zu, hier ist ein Wundschutzmittel unerlässlich. Der Stamm, das alte Holz, muss beim Schnitt geschützt werden. Direkt aus dem Stamm wächst der Hauptast mit seinen Nebenästen. Dieser darf geschnitten werden, der Stamm hingegen wird nur glatt abgesägt und anschließend behandelt. Das Wundschutzmittel ist notwendig, da der Stamm sonst von Keimen befallen werden kann.
Frühlingstamariske nicht mit Sommertamariske verwechseln
Die beiden Pflanzen sind einander sehr ähnlich, lediglich die Blütezeit variiert. Manchmal kommt es vor, dass Laien die beiden Exemplare verwechseln. Das ist insofern schlecht, weil die Frühlingstamariske nicht austreibt, wenn sie kurz vor der Blüte beschnitten wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Pflanzen möglichst gut erkenntlich auseinander gehalten werden.
Sie erkennen an der Frühlingstamariske bereits im März die Knospen, die kurz darauf austrieben. Achten Sie darauf sie nicht abzuschneiden, denn dann gibt es keine Blüte.