Salbei ist ein beliebtes Gewürz und eignet sich insbesondere für die Zubereitung von ätherischen Ölen und vielem mehr. Da der Gartensalbei zu den Halbsträuchern gehört, müssen beim Rückschnitt einige Details beachtet werden. Auch Ziersalbei, der in vielen Gärten eine Heimat findet, muss mit Bedacht geschnitten werden.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Es gibt mehrere Zeitpunkte, wann Sie Salbeipflanzen zurückschneiden müssen. Wichtige Termine sind die Monate Mai und August. Die Vegetationsperiode von Gartensalbei beginnt nach den Eisheiligen. Spätestens ab Mitte August sind weitere Schnitte nicht mehr angedacht. Eine Ausnahme stellt der Winterschnitt dar.
Mitte Mai können Sie damit beginnen, ihre Jungpflanzen kontinuierlich zu pinzieren. Ende Mai/Anfang Juni beginnt die Zeit, in der Sie krautige Austriebe kappen. Im Juli ist der richtige Zeitpunkt um die Blütenstände zu entfernen.
Wahlweise können Sie auch nur einen Teil davon zurückschneiden. Mitte August ist der letzte Schnittzeitpunkt gekommen, danach ist die Saison für den Salbeischnitt beendet.
Erst ab dem zweiten Jahr wird es Zeit für den Hauptschnitt im Winter. Salbeipflanzen gedeihen mehrjährig, daher bekommen Sie zum Ende des Winters oftmals einen verwelkten, erfrorenen Halbstrauch zu sehen.
Damit die Salbeipflanze frisch austreiben kann und neuen Platz erhält, sollten Sie im Spätwinter noch einmal zur Schere greifen.
Arten des Rückschnitts
Beim Ziersalbei und beim normalen Salbei gibt es mehrere Arten des Rückschnitts, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten vorgenommen werden. Hierzu gehören:
- Remontierschnitt
- Ausschnitt der Blüten
- regelmäßiger Rückschnitt
- radikaler Rückschnitt im Spätwinter
Remontierschnitt:
Die Ziersalbeistaude ist eine sehr dankbare Pflanze was das Schneiden angeht. Deswegen ist bei dieser Salbeiart ein Remontierschnitt wichtig. Er findet nach der ersten Blüte statt, dann kann der Salbei noch einmal austreiben.
Anders als normaler Salbei gehört Ziersalbei zu den Stauden, daher ist der Rückschnitt hier nicht ganz so brenzlig. Im Rahmen des Remontierschnitts können Sie die komplette Staude zurückschneiden, es verbleiben lediglich fünf bis zehn Zentimeter Rest über dem Gartenboden. Ist vertrocknetes oder erkranktes Laub vorhanden, müssen Sie dieses radikal wegschneiden.
Unmittelbar nach dem Remontierschnitt fängt die Ziersalbeipflanze an auszutreiben. Sie können die Pflanze unterstützen, indem Sie einen organischen Dünger zugeben und regelmäßig gießen.
Der Ziersalbei kann in den Monaten Juni und Juli noch einmal blühen, allerdings nicht mehr so üppig wie bei der ersten Blüte.
Wichtig: Mit dem Remontierschnitt verhindern Sie, dass sich der Ziersalbei unkontrolliert vermehrt!
Ausschnitt der Blüten:
Wenn Sie den Ziersalbei oder den normalen Salbei über den gesamten Sommer hin buschig halten möchten, müssen Sie verwelkte Blütenstände regelmäßig ausschneiden.
Das hat auch den Vorteil, dass sich die Samen nicht unkontrolliert im Garten verteilen und sich vermehren. Der Blütenausschnitt muss auch dann erfolgen, wenn der Remontierschnitt vergessen wurde!
Regelmäßiger Rückschnitt:
Salbei gehört zu den empfindsamen Pflanzen, die viel Licht und Platz benötigen. Daher müssen die verholzten Teile regelmäßig entfernt werden. Achten Sie über den Sommer hinweg darauf, dass Sie überschüssige Triebe, verwelkte Blüten und die verholzten Triebe entfernen. Sie geben dem Salbei so die Möglichkeit der Ausbreitung und ermöglichen ihm einen krautigen Wuchs.
Radikalschnitt im Spätwinter:
Im Spätwinter, also optimal Ende Januar, Anfang Februar, ist die Zeit für den Radikalschnitt gekommen. Was manchem Gartenfreund zu brachial erscheint, ist für den üppigen Wuchs unerlässlich.
Manche Gärtner führen den Radikalschnitt bereits im Herbst durch, allerdings besteht dann die Gefahr von Frostschäden!
Warum ist das Schneiden von Salbei so brenzlig?
Beim Salbei handelt es sich um einen Halbstrauch. Damit gilt er weder als komplett krautige Staude, noch gehört er zu den verholzten Sträuchern. Es handelt sich um eine Symbiose aus beidem, deswegen ist das Schneiden regelmäßig eine Gratwanderung. Als Gärtner müssen Sie wissen, welche Teile der Pflanze Sie verschneiden dürfen und wo Sie lieber Vorsicht walten lassen.
Wichtig zu wissen:
- der untere Teil des Salbeis verholzt
- aktuelle Saisontriebe verholzen kaum
- der obere Teil des Salbeis gedeiht krautig und bildet Blüten
- bei milder Witterung behält der Salbei seine Blätter
- der Neuaustrieb erfolgt aus den verholzten Trieben
Sie müssen beim Zurückschneiden genau das richtige Maß finden, sonst kommen Schwierigkeiten auf Sie zu. Schneiden Sie zu tief, lassen Neutriebe meist auf sich warten. Schneiden Sie hingegen zu wenig, treibt der Gartensalbei zu stark aus und verholzt. Auf Ernte warten Sie in diesem Fall vergebens.
Wie hat der Schnitt Schritt für Schritt zu erfolgen?
Wenn Sie jungen Salbei in ihrem Garten beherbergen, fängt die Arbeit bereits im ersten Jahr an. Schon als jugendliche Pflanze braucht der Halbstrauch Pflege und muss kontinuierlich bis Mitte August beschnitten werden.
Ab Mai beginnen Sie damit die Triebspitzen zu pinzieren (abzuknipsen) und führen diese Tätigkeit bis in den Spätsommer fort.
Damit sorgen Sie für einen krautigen Wuchs und hindern die Pflanze daran zu verholzen.
Achtung: Versuchen Sie Schnitte in die holzigen Teile zu vermeiden, hier treibt die Pflanze wieder aus!
Anschließend sollten Sie sich die ältesten Zweige heraussuchen und zwei bis drei von ihnen direkt an der Basis kappen. Haben Sie in ihrem Garten einen besonders buschigen Salbeistrauch, können Sie auch mehrere alte Äste kappen!
Video-Anleitung
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Die Ernte:
Salbei kann natürlich jederzeit geerntet werden, hierfür werden die benötigten Blätter einfach abgeschnitten. Wenn Sie im Frühsommer ordentlich Blattwerk entfernen, wird die Pflanze noch ein weiteres Mal austreiben. Auch im Spätherbst können Sie dann noch einmal kräftig ernten.
Wenn Sie die zweite Ernte nicht verwenden, können Sie auch erst im Frühjahr zurückschneiden. Das hat den Vorteil, dass die Pflanze im Winter teilweise vor Frostschäden geschützt ist. Während Küchensalbei recht robust ist, gilt der Ziersalbei als einer der empfindlicheren Sorten.
Der Spätwinterschnitt
Als mehrjährige Pflanze braucht Gartensalbei im Spätwinter einen kräftigen Rückschnitt. Das erfrorene Laub muss entfernt werden, damit neue Austriebe genug Platz haben. Folgende Tipps erleichtern den Schnitt:
- schneiden Sie an einem bedeckten, trockenen und frostfreien Tag
- nutzen Sie eine desinfizierte, scharfe Schere für den Schnitt
- entfernen Sie sämtliches Laub sorgfältig
- schneiden Sie abgefrorene Triebspitzen bis zum Holz zurück
Welche Fehler sollte man vermeiden?
Als empfindliche Pflanze ist der Gartensalbei auf eine sorgfältige Pflege angewiesen. Schneiden Sie zu viel, zu wenig oder zum falschen Zeitpunkt besteht das Risiko von Schäden. Die häufigsten Fehler sind:
- falsches Schnittwerkzeug und Schnitte ins alte Holz
- zu wenig Schnitt und damit ein verholzter Strauch
- zu viel Schnitt zum falschen Zeitpunkt
- Entfernung der verholzten Triebe
Es ist von hoher Wichtigkeit, dass Sie auf desinfiziertes und scharfes Werkzeug achten. Eine stumpfe Schere kann für Risse bis ins alte Holz sorgen, was die Ernte im kommenden Jahr gefährdet.
Wer zum ersten Mal eine Salbeipflanze im Garten hat, traut sich vielleicht nicht sofort an den Schnitt. Die Folge ist ein zimperlicher Schnitt und nur unregelmäßiges pinzieren der Jungtriebe. Das führt jedoch zur Verholzung und beeinträchtigt die Ernte
Auch zu viel Schnitt ist nicht gut für die Pflanze. Das gilt insbesondere, wenn der Radikalschnitt zum falschen Zeitpunkt durchgeführt wird. Keinesfalls darf der Komplettschnitt schon im Spätherbst erfolgen, denn dann werden weite Teile der Pflanze im Winter erfrieren.
Anders als bei vielen anderen Gartenpflanzen dürfen die holzigen Triebe bei der Salbeipflanze nicht entfernt werden. Aus ihnen wachsen im kommenden Jahr die neuen Triebe, daher müssen sie erhalten werden. Lediglich wenige alte Äste (etwa zwei bis drei) können bis zur Basis zurückgeschnitten werden.
Müssen die Blüten entfernt werden?
Es ist sinnvoll die verblühten Blütenstände zu entfernen, insbesondere um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Salbeipflanzen breiten sich sehr schnell im Garten aus, Wildwuchs ist jedoch nicht erstrebenswert. Werden die Blüten regelmäßig entfernt, lässt sich der Wuchsstandort sehr gut bestimmen.
Auch ist es wichtig für den neuerlichen Austrieb, dass Sie alte, verblühte Blätter und Pflanzen entfernen. Durch die regelmäßige Ernte und Beschneidung regen Sie die Pflanze zum krautigen Wuchs an.