Ein Ranunkelstrauch im Garten kann mit seiner Blütenpracht eine wahre Augenweide sein. Voraussetzung dafür ist aber nicht zuletzt eine gute, sachgemäße Pflege. Die wichtigste Pflegemaßnahme ist dabei ein regelmäßiger Schnitt. Er bildet quasi die Grundlage für ein möglichst üppiges Wachstum und möglichst viele tolle Blüten. Und er hält den Strauch in Form.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Die Frage nach dem Wann? spielt beim Schnitt natürlich eine entscheidende Rolle. Für den Ranunkelstrauch lässt sich klar sagen, dass der beste Zeitpunkt zum Schneiden gleich direkt nach der Blüte ist. Wenn es konkret wird, müssen in Sachen Zeitpunkt allerdings noch andere Faktoren berücksichtigt werden. So sollte man unbedingt darauf achten, dass
- der Schnitt zeitnah erfolgt und die verwelkten Blüten keine Chance haben, giftige Samen auszubilden
- es an diesem Tag nicht regnet
- eine milde Witterung herrscht
- es keine direkte Sonneinstrahlung auf die Zweige gibt.
Außerdem muss es klar sein, dass es hier nicht darum geht, den Strauch radikal zurück zu schneiden, sondern immer nur um ein Auslichten. Sollte ein Radikalschnitt erforderlich sein, dann sollte dieser erst im Herbst erfolgen.
Hinweis: Der Ranunkelstrauch neigt dazu, sehr wild zu wuchern. Dies lässt sich von vorneherein vermeiden, wenn man sich für spezielle Züchtungen entscheidet. Der sogenannte gefüllte Ranunkelstrauch etwa ist ideal, da er deutlich weniger Ausläufer ausbildet. Der gefüllte Ranunkelstrauch ist deshalb auch ganz klar ein Kauftipp.
Video-Anleitung
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Ranunkelstrauch auslichten
Der Ranunkelstrauch wächst ausgesprochen schnell und üppig. Es macht daher wenig Sinn, ihn jährlich radikal zu schneiden, da dies lediglich dazu führen würde, dass er noch üppiger wuchert und komplett aus der Form gerät und vor allem von unten her verkahlt. Alle Triebe pauschal einzukürzen ist daher definitiv nicht empfehlenswert. Als Pflegemaßnahme direkt nach der Blüte reicht das sogenannte Auslichten vollkommen aus. Ziel des regelmäßigen Auslichtens ist es, dem Strauch die Möglichkeit zu geben, sich verjüngen zu können, indem er neue Triebe ausbildet. Eine spezielle Schnitttechnik braucht es dafür nicht. Für das Auslichten des Ranunkelstrauchs gilt:
- nur Triebe entfernen, die älter als zwei Jahre sind
- Triebe immer direkt an ihrer Basis abschneiden
- Ausläufer komplett entfernen
- verwelkte Blüten abschneiden
- braun verfärbte Triebe auf eine Länge von zehn Zentimetern kürzen
- überlange Zweige auf die angestrebte Länge kürzen
- junge Äste maximal um ein Drittel kürzen
- immer mit der Gartenschere kurz oberhalb des Blattknotens ansetzen
Das Auslichten bzw. Schneiden eines Ranunkelstrauchs stellt in der Regel keine große Herausforderung dar. Auch Anfänger kommen damit gut zurecht. Angst vor Fehlern oder einem Verschneiden muss man dabei nicht haben. Die Pflanze ist relativ robust und verzeiht Schnittfehler problemlos. Wichtig ist allerdings, dass man nur Werkzeuge benutzt, die über scharfe Klingen verfügen und wirklich sauber sind. Das schützt die Pflanze zum einen vor ungewollten Verletzungen und beugt andererseits der möglichen Übertragung von Krankheitserregern vor. Das ideale Werkzeug für den Schnitt ist eine handelsübliche Gartenschere. Verwelkte Blüten können aber auch mit Hilfe eines scharfen Messers entfernt werden.
Problem Ausläufer
Ausläufer können bei Ranunkelsträuchern tatsächlich zu einem ganz erheblichen Problem werden. Die permanente Ausbildung von Ausläufern ist so etwas wie eine spezielle Überlebensstrategie des Strauchs. Die Ausläufer dienen nämlich dazu, durch die Besetzung unverbrauchten Terrains die Nährstoffversorgung zu sichern. Passt man nicht auf, wird der Strauch eine immer größere Fläche des Gartens erobern und schon bald kaum mehr zu bändigen sein. Ausläufer sollte man deshalb tunlichst entfernen. Es empfiehlt sich dabei, oberirdische Ausläufer mit der Gartenschere direkt über dem Boden abzuschneiden oder mit einem kräftigen Spatenhieb abzutrennen. Unterirdische Ausläufer müssen hingegen ausgegraben und dann bis zum Ansatz des Stammes abgeschnitten werden.
Verjüngungsschnitt
Wurde bei einem Ranunkelstrauch über mehrere Jahre hinweg das Auslichten nach der Blüte unterlassen, kommt man früher oder später nicht umhin, an ihm einen sogenannten Verjüngungsschnitt durchzuführen, will man weiterhin Freude an der Pflanze haben. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Ohne das pflegende Auslichten vergreist die Pflanze regelrecht und bildet kaum noch Blüten aus. Irgendwann muss sie dann schließlich gerodet werden. Um das zu verhindern, wird der Strauch durch das richtige Schneiden gewissermaßen verjüngt. Die richtige Zeit für diesen Verjüngungsschnitt ist ein frostfreier Tag im Januar oder im Februar. Der Herbst kommt dafür nicht in Frage. Gearbeitet muss unbedingt mit einer wirklichen scharfen und zudem desinfizierten Klinge werden. Außerdem gilt es folgendes zu beachten:
- Zweige immer von außen nach innen abschneiden
- nach innen gerichtete Zweige sowie solche, die krank oder bereits abgestorben sind, möglichst bodennah abschneiden
- bei sich aneinander reibenden Ästen muss der schwächere abgeschnitten werden
- grüne bzw. vitale Triebe dürfen höchsten zehn Zentimeter über dem Boden eingekürzt werden
- vorhandene Ausläufer müssen unbedingt radikal entfernt werden
Stecklinge gewinnen
Normalerweise wird es eher darum gehen, das Wachsen des Ranunkelstrauchs zu begrenzen. Will man hingegen einen weiteren Strauch erhalten, kann dies am einfachsten über die Ausläufer, die er ausbildet, erfolgen. Alternativ ist auch das Abschneiden von Trieben möglich, die dann auf die herkömmliche Art und Weise zum Wurzeln gebracht werden.
Was es sonst noch zu beachten gibt
Wie bereits erwähnt ist das Schneiden eines Ranunkelstrauchs keine Hexerei. Man sollte allerdings allen Versuchungen, ihn einem Formschnitt unterziehen zu wollen tunlichst vermeiden. Das führt im Zweifelsfall nur dazu, dass sich der Ranunkelstrauch entweder gar nicht mehr oder nur sehr schwer in den Griff bekommen lässt. Ein sogenannter Vasenschnitt ist hingegen sehr wohl möglich und auch sinnvoll. Einzelne Zweige des Strauchs können folglich problemlos bereits kurz nach dem Erblühen abgeschnitten werden, um sie in eine Vase zu stecken. Wichtig dabei ist allerdings, dass ein Rest von mindestens zehn Zentimetern am Strauch verbleibt. Der ist nämlich die Voraussetzung dafür, dass der Strauch an dieser Stelle neu austreibt und mit neuen Blüten erfreut.