Pampasgras ist vermutlich das größte Gras der Welt. Seine dekorativen Rispen wachsen bis zu drei Meter in die Höhe. Wegen seiner schönen Blütenwedel in Rosa oder Silberweiß wird das Pampasgras die Königin der Gräser genannt. Es stammt aus Südamerika und wurde von dort als Zierpflanze in die Parks und Vorgärten Europas geholt, wo es prächtig gedeiht. Zur Erhaltung des schönen Wuchs und der Gesundheit dieser Pflanze hilft ein regelmäßiger Rückschnitt. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, denn das Gras hat scharfe Sägezahnblätter, mit denen es sich dagegen wehrt, von Tieren angeknabbert zu werden.
Warum es wichtig ist, Pampasgras zu schneiden
Bei Pampasgras handelt es sich um eine Horstpflanze. Das bedeutet, dass viele Triebe in Bodennähe eng beieinander stehen. Diese Wuchsform bewirkt, dass die Blütenwedel im oberen Bereich der Pflanze ein herrliches straußförmiges Bouquet bilden. Um die Schönheit der Pflanze zu erhalten, ist es wichtig, am Horst immer genug Platz für neue Austriebe zu schaffen. Dann wachsen die Halme kräftiger und die Blütenwedel können sich besser ausbreiten. Die Pflanze benötigt für ein gesundes Wachstum Licht und Luft. Da jedoch Blütenrispen und Blätter des Pampasgrases im Herbst vertrocknen, nehmen sie neuen Austrieben den Platz, den sie benötigen, um schnell und gesund empor zu wachsen. Durch einen Rückschnitt der vertrockneten Pflanzenteile kommt wieder genügend Licht in das Innere des Horstes. Was Sie beim Schneiden des Pampasgrases beachten müssen und wann Sie ihn ausführen sollten, lesen Sie in dieser Anleitung.
Wann der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist
Pampasgras muss grundsätzlich im Frühjahr geschnitten werden. Wann der beste Zeitpunkt ist, hängt von der Witterung im jeweiligen Jahr ab. Entsprechend des Vegetationsverhaltens des Pampasgrases ist der März die beste Zeit für den Schnitt. Die Pflanze sollte jedoch nicht bei Kälte oder während einer Dauerregenperiode geschnitten werden. Deshalb kommt auch der Mai als Schnittmonat in Frage. Idealerweise findet Rückschnitt statt, bevor die Pflanze neu austreibt. Die ersten neuen Triebspitzen sollten allerdings bereits sichtbar sein. Wird die Pflanze jedes Jahr zurückgeschnitten, hat sie mehr Licht und Platz zum Wachsen und kann bis zu drei Meter hoch werten.
Tipp: Verschneiden Sie das Pampasgras an einem trockenen Tag, an dem die Sonne nicht zu stark scheint.
Warum die Pflanze nicht im Herbst zurückgeschnitten werden darf
Wenn Sie das Gras im Herbst zurückschneiden würden, wäre die Pflanze in große Gefahr gebracht. Die Stängel des Pampasgrases sind innen hohl, sodass bei einem Schnitt Regenwasser oder die Feuchtigkeit des Herbstnebels eindringen können. Bei kühler und feuchter Herbstwitterung hat die Pflanze keine Gelegenheit mehr zu trocknen, was die gesamte Staude zum Faulen bringt. Im Winter wäre zudem das frisch gekürzte Pampasgras nicht ausreichend vor Kälte geschützt. Wenn die Pflanze im Frühjahr bis Anfang April oder spätestens im Mai geschnitten wird, hat sie genügend Zeit, bis zum Herbst wieder kräftig zu wachsen und sich im Winter vor Kälte zu schützen. Selbst wenn die Blätter und die Blüten des Pampasgrases im Winter vertrocknet sind, bietet die Zierpflanze noch einen schönen Anblick. Mit Schnee oder Raureif auf ihren langen Trieben sieht sie sehr malerisch aus.
Grundregeln für den Schnittzeitpunkt
- Man schneidet, sobald es draußen etwas wärmer wird, also im zeitigen Frühjahr.
- Nicht an einem anderen Zeitpunkt schneiden, vor allem nicht im Herbst.
- Schneidet man im Sommer, schneidet man die Samenstände mit weg
Wie schneidet man?
- Es muss Platz für den neuen Austrieb geschaffen werden.
- Licht und Luft ist wichtig, damit die neue Generation Pampasgras mit dem Wachstum beginnen kann.
- Alte Blätter schneidet man etwa 2 Handbreit über dem Boden weg. Sie werden noch als Schutz benötigt, sollte es noch mal Frost geben.
- Die neuen Triebe dürfen dürfen Sie nicht beschädigen!
- Es wird auch empfohlen, den Schnitt zu teilen. Einmal schneidet man recht früh, zu Frühjahrsbeginn. Die Hälfte der Blätter werden auf etwa 20 cm eingekürzt. Wenn die neuen Triebe groß genug sind, kann man auch den Rest der Blätter abschneiden. Dabei muss man aber sehr vorsichtig vorgehen, damit die jungen Blätter nicht verletzt werden.
- Günstig für den Schnitt ist eine Heckenschere. Sie hat lange Griffe. Diese senken das Verletzungsrisiko für den Schneider. Außerdem geht es damit schnell voran.
Nie im Herbst schneiden! Zwischen den Blattstrünken kann sich das Wasser sammeln wie in einem Schwamm. Pflanzenteile beginnen schnell zu verrotten und bilden ideale
Lebensverhältnisse für Schimmelpilze, Fäulniserreger, Krankheitserreger eben. - Die Halme sind auch hohl, darin kann sich gut Wasser sammeln. Gerät Frost hinein, geht dieser bis ins Herz der Pflanze und das war’s dann meist.
- Wird nicht ordentlich geschnitten, ist das für das Aussehen des Pampasgrases und für dessen Gesundheit fatal.
Video-Anleitung
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Anleitung für den Rückschnitt im Frühjahr
- vor dem Schnitt die alten Triebe bündeln
- Rückschnitt kann bis in Bodennähe erfolgen
- alternativ in zwei Etappen schneiden
- zunächst auf 20 cm zurückschneiden und später weiter kürzen
Durch das Zusammenbinden der alten, verblühten Wedel vor dem Rückschnitt wird verhindert, dass Schnee oder Regenwasser in den Horst fallen. Zu viel Feuchtigkeit würde die Bildung von Fäulnis und Pilzen begünstigen.
Entfernen vertrockneter Blüten und Blätter
Beim Entfernen von Blättern und Trieben im Frühjahr müssen die äußeren, vertrockneten Pflanzenteile des Pampasgrases komplett zurückgeschnitten werden. Dabei sollten Sie mit aller Vorsicht zu Werke gehen, damit das Gras im Sommer neue Blüten entwickelt. Junge Knospen und neue Austriebe müssen unbedingt stehen bleiben und dürfen nicht beschädigt werden. Schon bei einer Verletzung der Knospen oder einem Anritzen der Triebe blüht das Gras im Sommer nicht mehr. Die Schnittreste können auf den Komposthaufen geworfen werden. Da sie allerdings nur sehr langsam verrotten, sollten Sie sie vorher zerkleinern.
Rückschnitt im Sommer
Eventuell wäre auch der Sommer ein geeigneter Zeitpunkt für einen Rückschnitt des Pampasgrases. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, keine jungen Triebe zu entfernen oder zu verletzen. Bei einem Sommerschnitt können Sie die alten Triebe auf eine Länge von etwa 20 Zentimetern kürzen und dabei auch die Samenstände entfernen. Dadurch verhindern Sie eine unerwünschte, wilde Vermehrung der Pflanze.
Voraussetzungen für das Höhenwachstum des Pampasgrases nach dem Schneiden
Falls Sie Ihr Pampasgras regelmäßig im Frühjahr zurückschneiden, und es trotzdem nicht die gewünschte Wuchshöhe erreicht, kann es daran liegen, dass es sich nicht um die richtige Pflanzensorte handelt. Wer sich eine riesige Pamapsgrastaude züchten möchte, die einzeln auf dem Rasen oder im Vorgarten steht und weithin sichtbar ist, der sollte gut über die Unterschiede informiert sein, die zwischen den verschiedenen Pamapsgrasarten und -sorten bestehen. Bei Pampasgras handelt es sich um eine zweihäusige Pflanze. Das bedeutet, es gibt männliche und weibliche Pflanzen, die sich in Bezug auf Ästhetik und Wuchshöhe unterscheiden.
Einfluss des Geschlechts der Pflanze nach dem Rückschnitt zu erwartende Wuchshöhe
Weibliches Pampasgras wächst bei einem regelmäßigen Schnitt besonders prachtvoll und üppig. Es wird bis zu 3 Meter hoch. Männlich Pflanzen wachsen weniger hoch. Mitunter kommt es sogar vor, dass ihre Blütenstiele auseinander brechen. Wird Pampasgras aus Samen gezüchtet, so ist das Geschlecht ungewiss. Nur bei durch Teilung vermehrten Pflanzen weiß man, ob sie männlich oder weiblich sind.
Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten
Verschiedene Pampasgrassorten weisen naturgemäß Wuchshöhenunterschiede auf, die sich nur wenig durch regelmäßiges Schneiden beeinflussen lassen. Beispielsweise können die Sorten des argentinischen Pampasgrases Cortaderia selloana folgende Höhen erreichen:
- Pumila bis zu 1 Meter
- Silver Comet bis zu 1,5 Meter
- Rosea und Rosa Feder bis zu 2 Meter
- Sunningdale Silver bis zu 3 Meter
Pampasgras für die Vase oder zum Trocknen abschneiden
Nicht nur im Freien, sondern auch in einer Bodenvase im Inneren des Hauses sind die langen Blütenrispen des Pampasgrases ein schöner Blickfang. Die für die Vase bestimmten Wedel sollten in Bodennähe abgeschnitten werden. Danach kürzen Sie sie auf die gewünschte Länge. Wenn die Vase an einem kühlen Platz steht, der nicht sehr zugig ist, halten die Pampasgrasblüten länger.
So wird Pampasgras getrocknet:
- Schneiden Sie die Wedel im Sommer ab.
- Hängen Sie sie gebündelt, kopfüber auf.
- Lassen Sie sie auf dem Balkon oder im Inneren des Hauses trocknen.
- Obwohl die Farben verblassen, wirkt der Trockenstrauß sehr dekorativ.
Werkzeug und Ausrüstung
Wegen der scharfkantigen Sägezahnblätter des Pampasgrases, sollten Sie bei den Schneidearbeiten Schutzkleidung tragen. Dazu gehören ein langärmeliger Pullover oder eine Jacke sowie Gartenhandschuhe oder Arbeitshandschuhe. Um Augenverletzungen zu vermeiden, kann auch eine Schutzbrille getragen werden.
Zum Schneiden genügen ein Messer oder eine Gartenschere. Besonders gut arbeitet es sich jedoch mit einem Modell mit langen Griffen oder einer Heckenschere. So kommen Sie beim Schneiden dem scharfkantigen Gras nicht zu nahe. Die Arbeit geht leichter von der Hand und schneller voran.
Regelmäßig geschnittenes Pampasgras vor Frost schützen
Obwohl Pampasgras aus wärmeren Regionen stammt, kann es auch in unseren Breiten im Freien überwintern. Dennoch sollte man es vor starkem Frost schützen. Vor allem junge Pflanzen sind sehr frostempfindlich.
Gehen Sie dazu folgendermaßen vor:
- Pflanze im Frühjahr zurückschneiden
- kurz vor einer Frostperiode im Winter die neugewachsenen langen Triebe im oberen Drittel mit weichen Bändern zusammenbinden
- Wurzelstock durch Anhäufen von trockenem Laub isolieren und für niedrigen Temperaturen schützen
- das Laub zusätzlich mit einer Reisigschicht versehen, um zu verhindern dass es verweht wird
Die nach dem Frühjahrs-Schnitt bereits wieder lang ausgetriebenen Halme schützen, wenn sie im Winter zusammengebunden sind, den Pflanzenkern des Pampasgrases wie ein warmer Mantel.