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Das Mandelbäumchen ist in heimischen Gärten eines der beliebtesten Ziergewächse. Seine aparten rosa Blüten zeigt es schon in den Monaten April und Mai. Damit er seine typische Form behält, muss ein Mandelbaum regelmäßig geschnitten werden. Darüber hinaus sollte auch Erkrankungen von Ästen und Zweigen zur Schere gegriffen werden.
Wann sollte man einen Mandelbaum verschneiden?
Beim optimalen Schnitt spielt beim Mandelbaum die Art des Schnitts eine wichtige Rolle. Rolle. Davon hängt ab, zu welchem Zeitpunkt die Pflanze am besten geschnitten werden kann. Zwei Arten des Rückschnitts kommen bei einem Mandelbäumchen infrage. Das sind auf der einen Seite der Erziehungsschnitt. Auf der anderen Seite braucht der Mandelbaum einen Auslichtungsschnitt. Diese Art des Schnitts ist auch als Lichtungsschnitt bekannt. Dazu kommt in manchen Fällen noch ein besonderer Schnitt. Er wird beim Befall durch Pilze und Krankheitserreger notwendig. Bei diesem Schnitt spielt die Frage, wann geschnitten wird, keine Rolle. Bei einem kranken Baum muss der Pflanzenfreund sofort radikal die Schere ansetzen.
Optimaler Zeitpunkt für dem Verjüngungsschnitt: Januar bei mindestens 5 Grad Celsius
Optimaler Zeitpunkt für den Auslichtungsschnitt: Direkt nach der Blüte im Mai.
Diese Schnittarten kommen beim Mandelbaum infrage
Erziehungsschnitt: Mit diesem Schnitt sollen Fehlentwicklungen beim Wachstum eines Baumes verhindert werden. Er dient dem Erreichen einer stattlichen Krone, die der vorgesehenen Funktion der Pflanze optimal entspricht. Wann dieser Schnitt gesetzt wird, hängt von der Blütezeit ab. Frühblüher, wie der Mandelbaum, erhalten ihren Erziehungsschnitt in der Vegetationsruhe im Winter.
Auslichtungsschnitt: Viele Ziersträucher brauchen einen Lichtungsschnitt im Abstand von etwa zwei bis drei Jahren. Auch beim Mandelbaum ist es in regelmäßigen Abständen angezeigt, die ältesten Triebe kurz über dem Boden gründlich herauszuschneiden. Alte Triebe sind auch für einen Laien gut zu identifizieren. Bei ihnen ist die Rinde rissiger und viel dunkler als bei jungen Trieben. Die alten Triebe sind außerdem stärker verzweigt.
Schnitttipps
Wie oft und wie intensiv Sie einen Schnitt setzen müssen, hängt auch davon ab, wie Ihre Pflanze aussieht. Die Gewächse gibt es als Mandelstrauch oder als Mandelbäumchen.
Einen Mandelstrauch müssen Sie nicht regelmäßig schneiden. Denken Sie jedoch daran, dass die Blüte leidet, wenn Sie nicht im Abstand von bis zu drei Jahren Hand anlegen.
Ein Mandelbaum braucht einen regelmäßigen Schnitt. Nur dann bleibt er schön verdichtet und in Form. Regelmäßiges Schneiden ist nicht nur aus optischen Gründen wichtig. Der Baum kann nur mit einem guten Schnitt gesund wachsen. Gibt es in der Krone eine zu große Zahl neuer Triebe, kommt die Sonne nicht an alle Blüten und Früchte. Das schränkt die Zahl der Blüten und den Geschmack der Früchte ein. Wussten Sie eigentlich, dass Mandelbäume trotz ihrer zarten Erscheinung bei einem Schnitt recht unempfindlich sind? Es genügt, wenn Sie beim Schneiden drei bis fünf Leit-Äste stehen lassen.
Anleitung für einen Erziehungsschnitt
Das Ziel eines erziehenden Schnitts liegt darin, beim Mandelbaum eine schöne Form herauszubilden. Kräftiges Schneiden erhöht im Folgejahr außerdem die Zahl der Blüten. Daraus folgt eine reiche Mandelernte.
So werden die Äste beim Erziehungsschnitt zurückgeschnitten
- Äste, die nach in die Krone wachsen, sind hinderlich für die anderen Äste
- sie tragen außerdem nur wenige Blüten
- diese Äste kann man ohne weiteres komplett herausschneiden
- in Astgabeln sammelt sich Regenwasser
- das ist ein guter Nährboden für Fäulnis
- entwickelt sich an einer Stelle eine Astgabel, heißt es deshalb, die Schere anzusetzen
- Äste, die sich überkreuzen, müssen früh im Ansatz verschnitten werden
- diese Äste scheuern aneinander und verletzen sich dabei gegenseitig
- parallel zueinander stehende Äste nehmen sich die Kraft und werden verschnitten
- senkrecht wachsende Triebe ziehen Kraft aus dem Mandelbaum und müssen ebenfalls weichen
- beschnitten werden auch Äste, die unnatürlich wachsen
- Achten Sie auf das Wetter im Januar
Liegen die Temperaturen unter der Marke von fünf Grad Celsius, sollte der Pflanzenfreund grundsätzlich von einem Schnitt absehen. Bei diesen kühlen Temperaturen ist das Holz der Äste und Zweige für einen sachgerechten und ordentlichen Schnitt zu brüchig. Die Gefahr, dem Gewächs ausgefranste Wunden beizubringen, ist groß. Außerdem verheilen die Wunden, die ein Schnitt hinterlässt, nur schlecht.
Anleitung für einen Auslichtungsschnitt
Im Rahmen eines Auslichtungsschnitts wird das alte und abgestorbene Holz vollständig entfernt. Direkt im Anschluss an einen solchen Schnitt sprießen die jungen Triebe kräftiger und setzen im darauffolgenden Jahr mit der Blüte an. Mit einem starken Rückschnitt sorgt man außerdem dafür, dass die Baumkrone ihre Form behält.
So verschneiden Sie die Triebe
Zweijährige Triebe – Sie haben bereits einmal geblüht und können deshalb ruhig bis in das alte Holz zurückgeschnitten werden. Bei diesem Schnitt sollten fast keine abgeblühten Triebe mehr zurückbleiben.
Einjährige Triebe – Das junge Holz sollte man so schneiden, dass die am Trieb am weitesten oben stehende Knospe nach außen gerichtet ist.
Außerdem werden bei einem Auslichtungsschnitt all jene Triebe heraus geschnitten, die in der Richtung ihres Wuchses nicht zu den übrigen Trieben passen. Komplett entfernt werden die sehr dünnen Triebe. Triebe, die sich kreuzen, werden in Stamm- oder Astnähe abgeschnitten. Wildtriebe entwickeln sich sowohl am Stamm als auch aus der Wurzel. Sie müssen vollständig weichen.
Typischer Fehler: Zu zaghaftes Schneiden
Beim Schneiden eines Mandelbäumchens ist einer der häufigsten Fehler die Angst, die Pflanze zu ruinieren. Viele Hobbygärtner schneiden aus diesem Grund lieber etwas weniger ab. Dabei ist es besser, im Zweifel lieber mehr abzuschneiden. Das schadet der Pflanze nicht. Ist man beim Schneiden zu vorsichtig, kann der Baum später nicht schön wachsen und damit kräftige Zweige entwickeln.
Tipp: Faustregel für den Schnitt: Ein Drittel des Triebes darf weichen.
Radikales Zurückschneiden bei einem Befall mit Pilzsporen
Häufig leiden Mandelbäume unter der Spitzendürre. Diese Pilzerkrankung wird auch als Molinia bezeichnet. Sie ist die häufigste Erkrankung bei Mandelbäumen und kann den Gewächsen sehr gefährlich werden. Ein Befall zeigt sich oft nach dem Ende der Blütezeit oder im Herbst. Die neuen Triebe welken und werden dürr. Später mumifizieren sie. An der Stelle, an der das gesunde Holz in das den Bereich des kranken Holzes übergeht, zeigt sich eine gummiartige Masse. Sie signalisiert, dass sich der Baum mit einer Abstoßreaktion wehrt. Solche befallene Triebe müssen sofort und radikal zurückgeschnitten werden. Und zwar bis in das gesunde Holz. Sonst breitet sich der Befall durch den Pilz bis zum Herbst und Winter über die gesamte Pflanze aus.
Anleitung für das Zurückschneiden beim Befall durch Pilze
- Beim Verschnitt auf die erkrankten Triebe konzentrieren
- sämtliche kranken Treibe konsequent zurückschneiden
- die Schnittfläche muss grün sein
- das zeigt, dass der Schnitt bis in das gesunde Holz reicht
- Kontrolle auf Pilzbefall im folgenden Jahr
- auch bei gutem Verschnitt überleben Pilzsporen sogar den Herbst und den Winter
Das richtige Werkzeug
- Scharfe Klingen: Glatter Schnitt und glatte Wunden
- Stumpfe Klingen: Gequetschte Triebe und Äste mit eingerissenen Wundflächen
- Nur glatte Wunden können schnell wieder heilen!
- Für den Schnitt dünner Treibe empfiehlt sich eine Rosenschere
- Äste mit der Dicke von bis zu fünf Zentimetern entfernen Sie damit ohne einen übermäßigen Kraftaufwand
- für etwas dickere Äste empfiehlt sich eine gute Astschere
- alles andere können Sie mit einer Baumsäge behandeln
Benutzen Sie stets scharfes Werkzeug. Das Mandelbäumchen wird sich dafür bei Ihnen bedanken. Denn auch mit stumpfen Klingen erhöhen Sie das Risiko eines Pilzbefalls. Reinigen Sie die Schneidewerkzeug nach wirklich jedem Schnitt. Damit verhindern Sie, dass eventuell vorhandene Pilzsporen in andere Bereiche des Baumes übertragen werden.
Außerdem sollten Sie die Schnittwerkzeuge vor jedem Einsatz gründlich reinigen und am besten desinfizieren. Bevorzugen Sie mechanisches Werkzeug. Elektrisches und benzinbetriebenes Geräte sollte nur bei robusten Gehölzen eingesetzt werden. Desinfizieren Sie außerdem Ihre Gartenhandschuhe. Wurden die Handschuhe bereits zu Gartenarbeiten eingesetzt, befinden sich daran zahlreiche Erreger und gefährliche Sporen. Wenn Sie mit bloßen Händen arbeiten, sollten Sie auch dabei auf gründliche Sauberkeit achten.