Koniferen sind schon seit langem beliebte Gartenpflanzen. Sie werden als Hecken oder Solitärpflanzen gezogen und werden oft in wunderbaren Formen geschnitten. Leider vertragen die meisten Koniferen einen starken Rückschnitt nur sehr schlecht, deshalb sollte die Schere immer mit viel Vorsicht eingesetzt werden, damit die Pflanze nicht das Wachstum einstellt.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Koniferen sollten ein bis zweimal im Jahr leicht geschnitten werden. Der beste Zeitpunkt dafür sind das Frühjahr und der Spätsommer. Ab Oktober, manche sagen auch schon ab September, und im Winter wird nicht geschnitten.
Tipp: Berücksichtigen Sie bei der Wahl des Zeitpunkts immer, dass die Pflanze danach eine gewisse Zeit braucht, um sich zu erholen.
Wählen Sie für den Schnitt am besten einen bewölkten Tag aus, denn die zurückgeschnittenen Äste vertragen keine direkte Sonneneinstrahlung. Sie könnten austrocknen und wachsen in der Folge nicht mehr weiter.
Auch Regen bzw. hohe Luftfeuchtigkeit schadet den frisch gekappten Ästen. Koniferen sollten nur im abgetrockneten Zustand geschnitten werden. Wie bei Regenwetter können auch bei nassen Pflanzen Krankheitserreger leichter übertragen werden.
Tipp: Bei Thujen wird als richtiger Zeitpunkt oft ein Schnitt zu „Johanni“ empfohlen.
Warum Koniferen schneiden?
Die Pflanzen sollten geschnitten werden, um ihr Wachstum einzudämmen. Da sie am Altholz nicht mehr weiterwachsen, sollten sie rechtzeitig und regelmäßig geschnitten werden, damit sich die Pflanze gut entwickeln kann. Soll das Gehölz in einer bestimmten Form wachsen, dann muss regelmäßig ein Formschnitt durchgeführt werden.
Schnittfehler
Die meisten Koniferen verzeihen keine Schnittfehler. Wird mehr als ein Teil der jungen, grünen Triebe zurückgeschnitten, stellen die Pflanzen das Wachstum für immer ein. Kahle und verdorrte Stellen sind dann oft die Folge und die Pflanze sieht krank und kümmerlich aus. Der Fehler liegt also oft nicht am „Wann?“, sondern am „Wie?“.
Sind dem Schnitt doch ein paar Triebe zu viel zum Opfer gefallen, besteht aber noch Hoffnung, wenn der Schnitt nicht zu radikal ausgefallen ist. Denn oft werden die kahlen Stellen mit der Zeit von anderen Seitentrieben überdeckt. Ob die Chance besteht, erkennt man, wenn Zweige in der Nachbarschaft noch grüne Blattschuppen haben.
Hinweis: Eiben bilden hier die Ausnahme. Sie sind gut schnittverträglich.
Schnittführung
Damit das Nadelholzgewächs auch nach dem Schnitt weiterwächst, muss mit Vorsicht und Bedacht geschnitten werden. Wird zu tief bzw. zu viel abgeschnitten, stellt die Pflanze das Wachstum ein. Bei den meisten Koniferen erfolgt das Höhenwachstum über einen Haupttrieb, dem sog. Spitzenmeristem. Zudem werden im äußeren Bereich der Pflanze verstärkt Triebe und Blätter ausgebildet. Im Inneren wachsen Koniferen wenig, auch sind Verzweigungen eher selten. Dieses natürliche Wachstum bedingt die typische Kegelform vieler dieser Nadelholzgewächse.
Video-Anleitung
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Spitzen abschneiden
In der Regel wird die Spitze der Konifere niemals vollständig abgeschnitten, da sie sonst nicht weiter in die Höhe wächst. Die Pflanze verliert ihre natürliche Wuchsform, was oft nicht gerade hübsch aussieht.
Tipp: Soll das Höhenwachstum eingedämmt werden, ist es besser die Pflanze regelmäßig zu schneiden, statt ihr einen Radikalschnitt an der Spitze zu verpassen.
Was für die Spitze des Kegels gilt, gilt auch für die Seitentriebe. Wird zu viel abgeschnitten, kommen Sie in einen Bereich der Pflanze, der nicht mehr wächst. Deshalb dürfen die grünen Seitentriebe niemals vollkommen entfernt werden.
Anleitung fürs Schneiden der Spitzen
Koniferen werden regelmäßig, aber immer nur wenig beschnitten. So behält die Pflanze ihr natürliches Wachstum und Sie vermeiden die Bildung von kahlen Stellen. Bleiben Sie deswegen immer im grünen Bereich der Triebe, denn der andersfarbige Teil des Astes hat das Wachstum bereits eingestellt. Konkret gehen Sie wie folgt vor:
- grüne Triebe (Triebspitzen) identifizieren
- innerhalb des grünen Teils leicht zurückschneiden
- scharfe Gartenschere verwenden
Nach dem Schnitt
Damit sich die Pflanze besser vom Schnitt erholen kann, sollten Sie nach der Durchführung des Schnitts gießen und düngen. Lassen auch den Schnittabfall nicht tagelang liegen. Dies sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch ungebetene Schädlinge anziehen.
Heckenschnitt
Eine Konifere mit dichten Nadeln eignet sich gut für eine Sichtschutzhecke. Damit die Hecke nicht aus der Form gerät, sollten Sie den natürlichen Sichtschutz, so wie in der Anleitung beschrieben, beschneiden. Wird auf diese Pflegemaßnahme über Jahre hinweg verzichtet, muss die gewachsene Höhe und Breite akzeptiert werden. Es kann nur mehr noch ein weiteres Ausbreiten der Hecke vermieden werden.
Tipp: Damit alle Äste der Hecke genügend Licht bekommen, sollte sie nach oben leicht schmaler werden.
Pflegeschnitt
Bei Gartenkoniferen reicht in der Regel ein leichter Pflegeschnitt aus. Bei diesem Korrekturschnitt werden alle vertrockneten, abgestorbenen und abgeknickten Äste entfernt.
Tipp: Schneiden Sie bei Thujen möglichst im Inneren der Pflanze, so bleibt der Schnitt verborgen.
Formschnitt
Koniferen lassen sich zu verschiedenen Formen schneiden, wenn Sie bereits in jungen Jahren mit dem Schnitt beginnen. Beliebte Formen sind:
- Kugeln
- Pyramiden (Kegel)
- Quadrate und Rechtecke
- Säulen
- Spirale
Tipp: Tierformen sehen wunderbar aus, gehören aber zur hohen Kunst des Schneidens.
Damit die Form erhalten bleibt, sollten Sie sich eine Schablone aus Holz oder Draht als Anleitung basteln. Selbst das geschulte Auge lässt sich gerade beim Formschnitt sehr leicht täuschen. Auch hier gilt, der Formschnitt muss jährlich durchgeführt werden, damit die Pflanze weiter wächst. Wird ein zu tiefer Schnitt vorgenommen, bekommt die Konifere schnell kahle Stellen und kann nie mehr wieder in die gewünschte Form gebracht werden.
Hat die Konifere die gewünschte Form erreicht, können neue Triebe etwas großzügiger abgeschnitten werden. Achten Sie aber dennoch darauf, dass die Pflanze rundum weiterwächst. Zudem wächst die Pflanze dichter, wenn sie öfter beschnitten wird. Und dies ist gerade bei Formen wichtig.
Tipp: Damit nicht unzählige Schnipsel nach dem Schnitt eingesammelt werden müssen, legen Sie ein altes Bettlaken oder ein Formschnitttuch unter bzw. um die Pflanze. So kann der Großteil des Abfalls leichter entsorgt werden.
Schneidewerkzeug
Für das Schneiden von Koniferen kann eine normale Garten- oder eine Heckenschere verwendet werden. Wichtig ist eine gute Sicht auf die Pflanze. Deswegen sollten Sie für eine hohe Konifere nicht auf eine Leiter verzichten. Dass Schneidewerkzeug sollte
- sauber sein
- scharf sein
- regelmäßig desinfiziert werden
Säubern Sie die Scheren zusätzlich vor dem Schnitt, wenn Sie sie länger nicht verwendet haben. Besonders bei jungen Pflanzen muss auf die Sauberkeit geachtet werden, da sie anfälliger für Krankheiten und Pilzbefall sind.
Tipp: Oft ist das Schneiden der Triebspitzen auch mit einer Gartenschere gar nicht so einfach. Leichter geht dies mit einem anderen Schneidewerkzeug, zum Beispiel mit einer Schafschurschere.
- Man kann aber auch vorsichtig mit einer Motorheckenschere schneiden
- Auch sollten Sie für den Schnitt der Pflanzen genügend Zeit einplanen, besonders, wenn Sie einen Formschnitt durchführen wollen.