Inhaltsverzeichnis
- Wann wird geschnitten?
- Der erste Schnitt im Frühjahr
- Der zweite Schnitt im Jahr
- Welche Schnittarten sind empfehlenswert?
- Video-Anleitung
- Anleitung für einen Verjüngungsschnitt
- Schnitt als Kugel- oder Pyramidenform
- Anleitung für einen Formschnitt
- Das richtige Schneiden
- So wird eine Hecke beim Schneiden gerade
- Nach dem Schneiden
Der Kirschlorbeer ist in unseren Breiten als Heckenpflanze beliebt. Das immergrüne Gehölz ist pflegeleicht, wächst rasch und dicht. Rückschnitte verträgt das Gehölz gut. Den Aufwand bei der Pflege belohnt es mit einem noch kräftigeren und dichteren Wuchs. Soll die Pflanze austreiben, muss man zu bestimmten Zeiten, den Kirschlorbeer schneiden
Wann wird geschnitten?
Im Normalfall wird Kirschlorbeer im Jahr einmal geschnitten. Ist das Gehölz verkahlt oder ist es zu groß gewachsen, empfiehlt sich dafür als ein guter Zeitpunkt Mitte bis Ende Februar. Zu dieser Zeit allerdings müssen ein paar Tage frostfrei sein.
Wann der ideale Zeitpunkt für einen gründlicheren Schnitt der Hecke ist, lässt sich mit einer kleinen Faustformel merken. Ein gutes Datum ist der Johannistag. Das ist der 24. Juni. Um diesen Zeitpunkt herum endet bei den Heckenpflanzen erfahrungsgemäß der erste Wachstumsschub. Legt man das Schneiden der Hecke genau auf diesen Tag, geht man sicher, dass der Lorbeer noch nicht mit seinem Johannitrieb begonnen hat. Sicher ist auch, dass die im Gehölz nistende Vögel ausgeflogen sind.
Tipps und Tricks:
- Schneiden bei nassem Wetter sollte man unbedingt vermeiden
- damit wird einem Befall mit schädlichen Pilzsporen vorgebeugt
- auch bei einem starkem Sonnenschein ist ein Schnitt nicht sinnvoll
- selbst die Kraft der Wintersonne reicht aus, um bei dem Lorbeer einen Sonnenbrand zu verursachen
Der erste Schnitt im Frühjahr
- Äste mit einer kranken Rinde werden bis in das gesunde Holz abgeschnitten, da diese Äste das Einfallstor für Krankheiten und Pilze sind.
- Sämtliche Äste, die vom Frost geschädigt sind, müssen entfernt werden.
- Nach innen wachsende Zweige sollte man herausschneiden, so dringt wieder ausreichend Licht in das Innere der Sträucher.
- Schiefen Kanten können im Anschluss begradigt werden.
- Triebe eventuell um ein Drittel kürzen.
- Dabei darf auch tief in das alte Holz zurückgeschnitten werden.
- Der Lorbeer treibt bereits innerhalb kurzer Zeit wieder kräftig aus.
Der zweite Schnitt im Jahr
Ein zweiter Rückschnitt darf beim Lorbeer eher die Ausnahme als die Regel sein. Soll ein Strauch in seiner natürlichen Form wachsen, braucht er keinen aufwändigen Schnitt und kommt sogar ganz ohne einen Rückschnitt gut aus.. Allerdings kann ein kräftig wachsender Lorbeer auch einen zweiten Rückschnitt im Jahr recht gut vertragen. Wann dieser zweite Schnitt erfolgt, hängt davon ab, wann der erste Schnitt im Jahr gesetzt wurde.
Wurde der Lorbeer zum ersten mal im Jahr im Februar geschnitten, dann kann der zweite Rückschnitt der Pflanze zum Ende des Monats Juli hin erfolgen. Wird der Schnitt zu diesem Zeitpunkt gesetzt, können die sich am Gewächs bildenden neuen Triebe vor dem Beginn der kalten Jahreszeit noch ausreichend ausreifen. Frostschäden am Gehölz sind dann nicht zu befürchten.
Wurde der Kirschlorbeer zum ersten mal im Jahr erst im Juni geschnitten, ist bei stark wachsenden Exemplaren ein zweiter Rückschnitt wenn überhaupt, dann im frühen Herbst sinnvoll. Dann ist jedoch zu erwarten, dass im Folgejahr die Blüte ausfällt. Viele Gärtner trennen bewusst die Blütenansätze beim Herbstschnitt mit ab. Setzt die Lorbeerkirsche nämlich weniger Blüten an, können sich im folgenden Jahr dann daraus auch weniger giftige Beeren entwickeln.
Tipp: Wer jedoch auf einen attraktiven Blütenschmuck im Frühjahr nicht verzichten mag, sollte bei einem eventuellen Herbstschnitt darauf achten, nur sehr wenige Ansätze der neuen Blüten herauszuschneiden.
Wie viel wird geschnitten?
Die Lorbeerkirsche legt beim Wachstum kräftig zu. Zwischen 30 und 50 Zentimeter beträgt ihr Jahreszuwachs. Daher muss das Gehölz frühzeitig ordentlich gestutzt werden. Junge Pflanzen brauchen in ihren ersten Jahren einen starken Schnitt, damit sie im Wuchs kompakter sind. Empfehlenswert ist hier der Rückschnitt um bis zur Hälfte des Neuaustriebs. Problematisch ist das nicht. Die Lorbeerkirsche ist ausgesprochen schnittverträglich. Selbst einen starken Rückschnitt toleriert sie ohne weiteres.
Welche Schnittarten sind empfehlenswert?
Für die Lorbeerkirsche empfehlen sich beim Schneiden besonders drei Varianten:
- Den Verjüngungsschnitt setzt man an, wenn die Lorbeerkirsche so dicht gewachsen ist, dass sie droht, von innen heraus zu verkahlen.
- Einen Formschnitt setzen Liebhaber des Kirschlorbeer, wenn sie die Pflanze in künstliche Formen, wie Kugeln oder Trapeze, bringen möchten.
- Der Erhaltungsschnitt ist angezeigt, um die gewählte Form zu bewahren oder ein ansonsten frei wachsendes Gehölz nicht zu weit ausufern zu lassen
Video-Anleitung
ARVE Error: Mode: lazyload not available (ARVE Pro not active?), switching to normal mode
Anleitung für einen Verjüngungsschnitt
Vor allem ältere Gehölze sind dicht belaubt. Dann kann das Licht nicht mehr in das Innere der Hecke Pflanze dringen. Ist die für die Pflanze wichtige Photosynthese gestört, bilden die Sträucher braune Blätter aus. Außerdem beginnen sie nach und nach, von der Mitte aus zu verkahlen.
Einige stärkere Äste werden direkt am Ansatz vollständig entfernt.
Dabei darauf achten, dass der Strauch danach besser belichtet und belüftet werden kann.
Auch ein Schnitt in das alte Holz ist ohne Probleme möglich.
Die Lorbeerkirsche ist so robust, dass sie bei einem Verjüngungsschnitt auch radikal bis auf den Stock zurückgeschnitten werden kann.
Darauf sollten Sie achten: Ein radikaler Rückschnitt, wie beim Verjüngungsschnitt gewollt, ist in der Periode zwischen dem 1. März und dem 30. September nicht erlaubt. Diese Regel ist im Bundesnaturschutzgesetz festgeschrieben. Sie dient dem Schutz von nistenden Vögeln. Wer dagegen verstößt, kann unter Umständen empfindlich zur Kasse gebeten werden.
Schnitt als Kugel- oder Pyramidenform
Ob Quader, Kugel oder Pyramide. Wie die meisten immergrünen Gehölze kann auch der Kirschlorbeer so in eine Form geschnitten werden, dass der Strauch ein figürliches Äußeres erhält. Beliebt ist dieser verzierende Schnitt, um Pflanzen und Garten eine edle und elegante Note zu verleihen. Wer sich für den Formschnitt entscheidet, muss danach aber mindestens einmal im Jahr einen Erhaltungsschnitt setzen. Denn der Lorbeer wächst schell wieder aus der künstlich erzeugten Form heraus.
Anleitung für einen Formschnitt
Formgehölze brauchen immer nur einen mäßigen Schnitt, der jedoch mehrmals im Jahr gesetzt werden soll. Um den Kirschlorbeer in die gewünschte Form zu bekommen, sollte er mindestens dreimal geschnitten werden.
- Schnitt: Die gewünschte Form anlegen. Dieser erste Rückschnitt erfolgt am besten gleich nach der Blüte.
- Schnitt: Korrigierender Pflegeschnitt. Wie bei allen starkwüchsigen Sorten, plant man diesen Schnitt für den Juli.
- Schnitt: Erhaltungsschnitt vor dem Winter. Dieser kann Ende August bis Anfang September vorgenommen werden.
Ab Anfang Oktober sollte die Lorbeerkirsche keinen Schnitt mehr erhalten. Denn später im Jahr können die Triebe nicht mehr ausreichend verholzen. In der kalten Jahreszeit drohen die jüngeren Triebe, zurückzufrieren.
Schnitt bei Krankheit und Schäden
Die Lorbeerkirsche ist für Mehltau anfällig. Häufig tritt auch die so genannte Schrotschusskrankheit auf, die braune Flecken auf den Blättern verursacht. Zu den ersten Maßnahmen nach einem Befall zählt das Abschneiden der Zweige und Blätter. Die Teile der Sträucher und Hecken, die von der Erkrankung befallen sind, sollten am besten großzügig und nicht zu zaghaft ausgeschnitten sowie das befallene Schnittgut sofort entsorgt werden. Ist der Befall stark, wird die Pflanze komplett in Bodennähe abgeschnitten. Zeigt der Lorbeer braune Blätter, die unter anderem auf Schäden durch Frost hindeuten, hilft es ebenfalls, den Strauch oder die Hecke kräftig auszulichten.
Das richtige Schneiden
Es ist absolut empfehlenswert, zum Schneiden keine Heckenschere zu benutzen! Nur so kann man die Blätter im ganzen erhalten. Der Schnitt mit der Heckenschere lässt zerfledderte Blattstümpfe zurück. Es sieht einfach unschön aus. Besser ist, mit der Hand zu schneiden. Wer natürlich eine ellenlange Hecke schneiden muss, für den ist der Schnitt per Hand ein wochenendfüllendes Programm.
- Nicht bei starker Sonneneinstrahlung schneiden. Die UV-Strahlung führt sonst zu einem Sonnenbrand auf dem Blattwerk.
- Den ersten Schnitt in das gesunde Holz des Vorjahres setzen. So verzweigt sich das Gehölz reichlich und wächst dicht nach.
- Den Lorbeer stets von oben nach unten schneiden. Von der breiten Basis ausgehend verjüngt sich eine Hecke aus Kirschlorbeer nach oben hin.
- Schnitt sowie von innen nach außen führen.
- Die Ecken der Hecke abrunden. Das erlaubt es, dass mehr Licht in das Innere der Lorbeerecke gelangen kann.
Wichtiger Tipp: Beim Rückschnitt sollten Sie unbedingt Handschuhe tragen. Denn der Kirschlorbeer ist giftig. Er kann bereits bei einer Berührung Hautreizungen verursachen.
Die richtige Vorbereitung
- Heckenschere schärfen und schmieren
- Desinfektion der Schere beugt der Übertragung von Krankheiten vor
- Trittleiter für schwer zu erreichende Stellen bereitstellen
- Schutzkleidung inklusive Handschuhe und Brille anlegen
Das richtige Werkzeug
Da die Blätter der Lorbeerkirsche groß sind, empfiehlt es sich, Strauch oder Hecke per Hand mit einer Heckenschere zu schneiden. Die Messerbalken der elektrischen Scheren verursachen an den großblättrigen Gewächsen starke Schäden. Sie zerfetzen das Laub regelrecht und hinterlassen verletzte braune Blätter oder Blattwerk mit braun getrockneten Schnittkanten. Immergrüne Hecken und Sträucher wie die Lorbeerkirsche stoßen schadhafte braune Blätter und Blattteile nur langsam ab und ersetzen sie durch neues Laub. Außerdem sorgt die mechanische Handschere für das ausgewogenere Schnittbild. Mit der Heckenschere werden die Triebe, die gekürzt werden sollen, über den Ansätzen für die Blätter gekappt.
Der Schnitt mit elektrischer oder benzinbetriebener Heckenschere
- empfehlenswert für große Flächen
- elektrische oder benzinbetrieben Schere parallel zur Hecke führen
- von der Spitze nach unten bewegen
- lange Triebe um ein Drittel kürzen
- diesjährigen Neuaustrieb um die Hälfte kürzen
- das fördert buschiges Wachstum
- Schnitt 3-5 Millimeter oberhalb von nach außen gerichteten Knospe setzen
- bei leichter Schräghaltung läuft das Regenwasser besser von der Schnittwunde ab
So wird eine Hecke beim Schneiden gerade
Ein Solitärgehölz zu schneiden, ist relativ einfach. Das gilt auch für den Kirschlorbeer. Kompliziert wird ein Schnitt, wenn er eine Hecke betrifft. Denn diese soll möglichst gleich hoch und gerade beschnitten werden, um eine schönes Äußeres zu bekommen. Dafür bieten sich zwei Möglichleiten an: die gespannte Schnüre oder der Holzrahmen.
Anleitung für die Schnur-Lösung
- Holzstäbe rund 50 cm länger wählen, als die angestrebte Schnitthöhe
- Jeweils einen Stab links und rechts neben die Hecke in das Erdreich stecken
- Entlang dieser Stäbe in Etappen die Höhe markieren
- Zwischen diesen Markierungen Schnüre spannen und für die Führung verwenden
- Während des Schneidens die Schnüre nicht durchtrennen
Hinweis:
Wenn die Hecke in unterschiedlichen Höhen wächst und diese auf das gleiche Niveau getrimmt werden sollen, wird oberhalb des Lorbeers ebenfalls eine Schnur gespannt. Diese dient als Führung. Zusätzlich kann auf der anderen Seite der Lorbeerhecke eine Messlatte die gewünschte Höhe angeben.
Anleitung für die Holzrahmen-Lösung
- Normale Holzlatten zum Rechteck nageln
- Seitenlänge so wählen, dass sie der Heckenhöhe entspricht
- vor der Hecke platzieren und schneiden
Tipp:
Wer etwas mehr Aufwand und Geld Investieren in die Imprägnierung der Holzlatten investiert, kann den Holzrahmen für ein paar Jahre nutzen. Zwischen den Terminen, auf die der Schnitt fällt, kann der Rahmen in der Garage oder im Schuppen lagern.
Nach dem Schneiden
Die Entsorgung des Schnittgutes verlangt einige Überlegung. Blätter und Zweige des Kirschlorbeers verrotten sehr langsam. Werden sie in den Kompost gegeben, lagern sie dort unter Umständen Jahre, ohne dass sie sich zersetzen. Deswegen wird oft empfohlen, den Kirschlorbeer vor der Entsorgung auf dem Kompost zumindest klein zu häckseln. Eine gute Alternative ist die Entsorgung über eine örtliche Sammelstelle. Abfälle des Kirschlorbeers dürfen auf keinen Fall im Wald entsorgt werden. Das führt zur ungewollten Verbreitung des Gehölzes, wenn die Samen sich in der Erde festsetzen. Außerdem gehören Reste des geschnittenen Kirschlorbeers auf keinen Fall auf eine Weide. Das Blattwerk und die Früchte sind für Pferde, Kühe und andere Tiere höchst giftig.
Fazit
Wann man den Kirschlorbeer schneidet, ist abhängig, wie er den Winter überstanden hat und was man mit dem Schnitt erreichen möchte. Ideal ist, nach der Blüte bis in den Juni hinein zu schneiden. So ist genug Zeit, damit sich die Blütenansätze für das nächste Jahr bilden können. Im Prinzip kann man aber ganzjährig schneiden. Unter Umständen heißt das, dass die Blüte im kommenden Jahr oder im selbigen Jahr ausfällt.