Gräser sind eine beliebte Zierden für Stein-, Heide- und Staudengärten. Damit sie über viele Jahre wuchskräftig bleiben, brauchen sie aber etwas Zuwendung. Einige Arten neigen zum Verkahlen von innen heraus. Sie brauchen im Jahr mindestens einmal einen Schnitt. Dann bleiben sie schön und treiben wieder neu aus. Doch es gibt auch Gräser, die man gar nicht schneiden sollte.
Ziergrasgruppen
Wussten Sie eigentlich, dass man die Gartengräser in zwei große Gruppen einteilt? Es gibt die Warm-Season- und die Cold-Season-Gräser.
Warm-Season-Gräser, wie zum Beispiel Chinaschilf oder Reitgras, treiben viel später im Gartenjahr aus. Sie blühen erst im Hochsommer. Dann erreichen sie ihre volle Größe und treten später im Herbst wieder in ihre Ruhepause ein.
Bei den Cold-Season-Gräsern, wie etwa den Seggen, handelt es sich um immergrüne Ziergräser. Sie blühen bereits Frühling und legen für die warmen Wochen im Sommer eine Ruhepause ein.
Wann man das Ziergras perfekt zurückschneiden kann, hängt auch davon ab, in welcher der Kategorien es eingeordnet wird.
Hinweis: Zwar ist das Frühjahr ideal für den Schnitt bei vielen Gräsern. Es kommt beim Schneiden jedoch auf richtigen Monat an. Wann der perfekte Zeitpunkt für den Schnitt ist, zeigt der Austrieb.
Wann sollte man Gräser schneiden
Ziergras kann man beinahe über das ganze Jahr hinweg schneiden. Einzige Ausnahme ist der Sommer. Die warme Jahreszeit bietet sich für den Schnitt nicht an.
Das Frühjahr, direkt vor dem Austrieb, ist der perfekte Zeitpunkt, die unterschiedlichen Arten von Gräsern zurückzuschneiden. Denn dann wirkt sich der pflegende Rückschnitt positiv auf das Wachstum der Pflanze aus. Das Ziergras treibt neu aus, wächst viel üppiger und zeigt im Sommer seine volle Schönheit. Der Schnitt von Ziergräsern sollte außerdem regelmäßig angesetzt werden.
Auch der Herbst und der Winter bieten sich als Zeitpunkt für den Schnitt von Gartengräsern an. In diesen beiden Jahreszeiten gibt es für den Rückschnitt der pflanzen jedoch ein paar Feinheiten zu beachten.
Zeitpunkt zum Gräser schneiden
Februar bis März ist der ideale Termin für früh treibendes Ziergras:
- Federgräser (botanisch: Stipa spec. )
- Reitgräser (botanisch: Calamagrostis spec.)
- Schmielen (botanisch: Deschampsia caespitosa)
- Blaustrahlhafer (botanisch: Helictotrichon sempervirens)
- Schwingel (botanisch: Festuca spec.)
- Herbstkopfgras (botanisch: Sesleria autumnalis)
Diese Gewächse bilden bereits im April und im Mai ihre grünen Blatthorste. Davor, von Februar bis er Anfang März, kann der Pflanzenfreund sie bodennah per Hand oder mit Freischneider maschinell abschneiden oder ausputzen.
April ist der beste Termin für „Langschläfer“- Gräser
- Chinaschilf (botanisch: Miscanthus sinensis)
- Rutenhirse (botanisch: Panicum virgatum)
- Prärie-Besengras (Schizachyrium scoparium)
- Pennisetum-Arten
Die Präriegräser aus Nordamerika verweilen noch eine Zeit lang im Winterschlaf. Es genügt, dies Arten erst im Monat April zu schneiden.
Schnittarten
Die Unterscheidung zwischen Formschnitt, Erhaltungsschnitt oder Verjüngungsschnitt spielt bei Gräsern keine Rolle. Zwar ist das Schneiden kurz über dem Gartenboden bei vielen Ziergräsern eine wichtige Maßnahme. Daneben gibt es jedoch einige Arten, die eine andere Behandlung brauchen. Außerdem gibt es Sorten, bei denen ein Rückschnitt nicht erforderlich und sogar schädlich ist.
Gräser, die einen Schnitt brauchen
Zu den Gräsern, die für ihren üppig Austrieb einen regelmäßigen Schnitt benötigen, zählen unter anderem:
- Lampenputzergras
- Pampasgras
- Pfeifengras
- Reihergras
- Rutenhirse
- Schilfgras
- Zebragras
Gräser, die keinen Schnitt brauchen
Zu den Ziergräsern, die nicht geschnitten, sondern per Hand leicht gezupft werden, gehören unter anderem:
- Bambus
- Blaugras
- Segge
Entfernen Sie bei diesen Gräsern abgestorbene Halme im Frühjahr einfach mit einem leichten Ruck. Denken Sie beim Zupfen daran, Schutzhandschuhe zu tragen. So vermeiden Sie Schnitte an den Händen.
Zu den Gräsern, die abgedreht, gerauft oder ausgeharkt werden gehören unter anderem:
- Wintergrüne Arten, wie
- Blaustrahlhafer
- Atlasschwingel
- Gräser, die dichte Horste bilden, wie
- Rasenschmiele
- Herbstkopfgras
Bei diesen Gräsern würde ein horizontal angesetzter Schnitt schnell zu einem „kreisrundem Haarausfall“ und später zum späteren Absterben führen. Da Sie diese Ziergräser nicht schneiden, bilden sie über die Zeit dichte Horste. Diese können Sie nach drei bis fünf Jahren aufnehmen oder teilen.
Zu den Gräsern, die lediglich per Hand durchgekämmt werden, gehören zum Beispiel:
- Bärenfell
- Blauschwingelgras
Wenn Sie diese Gräser im Frühling mit den Fingern „kämmen“, sollten Sie auf alle Fälle Gartenhandschuhe tragen, das schützt Ihre Finger vor Schnittverletzungen.
Gräser im Frühling zurückzuschneiden, hat noch andere wichtige Vorteile:
- Vorteil Schutz
- Viele Ziergräser sind sowohl von oben als auch von unten horstbildend. Deshalb stellen ihre vertrockneten Halme den Winter über einen besonderen Kälteschutz dar. Die Wurzel wird
- durch den Bewuchs vor Eis und Schnee geschützt.
- Vorteil Schönheit
Mit ihren Blüten und Samenständen aus dem vergangenen Jahr sehen viele Gräsersorten noch recht anständig aus. Sie schmücken den Garten, etwa wenn sie unter dem Schnee oder dem Reif glitzern. Die Pflanze hat allerdings nichts davon. Ihre Halme sind abgestorben.
Fehler beim Rückschnitt von Gräsern: Zu tief schneiden
Bei Ziergräsern sollte man immer nur so tief einschneiden, dass im Inneren der neuen Triebe kein grüner Kern zu erkennen ist. Die abgestorbenen Blattreste aus dem Vorjahr rollen sich noch um den Blattrieb, der als erstes erscheinen wird. So werden mehrere Schichten gebildet. Auch der neue Trieb ist so angelegt. Schneidet man in das Grün, das sich bereits unter der Schicht gebildet hat, wird versehentlich auch die neue Spitze abgetrennt. Es ist möglich, dass diese Spitze dann nicht nur braun austreibt sondern auch braun bleibt, wenn sie bereits mehrere Zentimeter herausgewachsen ist.
Video-Anleitung
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Frühjahrsschnitt – Anleitung
- prüfen Sie zunächst, ob Sie das Ziergras abschneiden müssen
- tote Halme lassen sich oft einfach ausrupfen
- entfernen Sie auf diese Art die toten Triebe
- fassen Sie Gras mit einer Hand in Büscheln zusammen.
- bei große Flächen oder großen Sorten nehmen Sie nach und nach Teil der Halme
- setzen Sie den Schnitt kurz über dem Boden an
- dabei können Sie zehn bis fünfzehn Zentimeter stehen lassen
- knapp über dem Boden setzen Sie den Schnitt bei Arten wie Lampenputzergras oder Reihergras
- setzen Sie den Vorgang fort bis alle Halme geschnitten sind
- achten Sie außerdem auf Schutz durch Gartenhandschuhe
Herbstschnitt – Nein danke!
Wenn Ziergras seinen Schnitt vor dem Winter erhält, kann das schädliche Folgen haben. Manchmal treibt das Gras dann im Frühjahr nicht mehr aus. Stattdessen verfault es in der Kälte. Einen leichten Schnitt bereits im Herbst müssen Sie nur dann vornehmen, wenn sie keine unkontrollierte und großflächige Vermehrung Ihrer Gräser wünschen. Gehen Sie hierbei aber vorsichtig zu Werke. Entfernen sie lediglich die verwelkten Blütenrispen bevor sich hier die Samen bilden. Oft reicht es sogar, diese mit den Fingern abzuknipsen.
Das spricht gegen den Rückschnitt im Herbst
- Stehen gebliebene Halme leiten das Wasser zur Seite ab.
- Das verhindert das Durchfeuchten und Anfaulen der Wurzeln.
- Auch die Fäulnisgefahr für andere Pflanzenteile wird verringert
- Gräser bieten einen sicheren Unterschlupf für heimische Insekten oder Vögel.
- Diese Tiere kommen dort geschützt und sicher über den Winter.
Außerdem werden die Halme beim Abschneiden und dem Einkürzen geöffnet. So kann in die offenen Röhren leicht das Wasser eintreten. Dann fließt es durch den Kanal bis nach zu den Wurzeln herunter. Wenn es friert, vergrößert das Wasser sein Volumen und sprengt Wurzel und restliche Halme.
Gräser im Winter schneiden
Einige Grasarten können schon im Winter einen Schnitt erhalten. Ausnahmen gibt es hier, wie übrigens bei allen Pflanzen. Die niedriger wachsenden, buschigen Arten des Ziergrases entwickeln sich die üppiger, wenn sie im Monat Februar bis auf etwa fünf Zentimeter über dem Gartenboden zurückgeschnitten werden. Die neuen Triebe können dann besser aus dem Grund der Pflanze hervor sprießen.
Wussten Sie eigentlich, dass Sie Ihre Gartengräser ganz einfach vor dem Umknicken im Winter schützen können? Binden Sie große Sorten, wie etwa Chinaschilf oder Pampasgras zusammen. Dann bilden sie ein dichtes Büschel und stützen sich so gegenseitig.
Werkzeug für den Rückschnitt
- Gartenschere. Sie bietet sich für den leichten Schnitt auf kleinen Flächen an.
- Heckenschere. Damit schneiden Sie größeren Arten am besten.
- Teleskopheckenschere. Sie schont den Rücken beim Schnitt größerer Flächen.
- Freischneider. Perfekt für maschinelle Rückschnitte.
Hinweis: Arbeiten Sie mit rotierenden Schnittgeräten vorsichtig. Schnell schleudern Sie nicht nur Pflanzenreste, sondern auch Steine unkontrolliert weg. Das kann für Sie und die Menschen in der Umgebung gefährlich werden.
Das Schnittgut richtig entsorgen
Vertrocknet kommen Gartengräser nicht nur hervorragend über die Wochen im Winter. Sie treiben auch Hobbygärtner in die Verzweiflung. Denn die Halme trotzen dem Verwittern und zeigen sich ausgesprochen haltbar.
Natürlich können Sie geschnittene Ziergräser in der Biotonne entsorgen. Sie können diese auch zum Entsorgungsplatz fahren.
- Das ist nicht nötig, wenn sie in Ihrem Garten einen Komposter haben.
- Geben Sie das Schnittgut in einen Häcksler.
- Das beschleunigt die Verrottung.
- Die Angriffsfläche für Mikroorganismen wird nämlich durch das Häckseln vergrößert.
- Feuchten Sie das Schnittgut außerdem gut an.
- Mischen Sie es mit frischem Erdreich und mit feuchtem Kompost gut durch.
- Darüber hinaus ergeben alte Ziergräser sehr schnell einen wertvollen Humus.