Der Ginster ist ein Frühlingsblüher. Pflege und Schnitt sind nicht besonders aufwändig. Damit das Gewächs gut in Form bleibt und kräftig blüht, empfiehlt sich ein regelmäßiger Schnitt. Das kann einmal im Jahr sein. Aber auch etwas längere Abstände zwischen den einzelnen Rückschnitten können durchaus sinnvoll sein.
Wann sollte man den Ginster schneiden?
Einen Ginsterstrauch kann man zu verschiedenen Zeitpunkten schneiden. Weil es sich bei dem Gewächs um einen Frühlingsblüher handelt, muss ein Schnitt aber unbedingt während der Vegetationsphase erfolgen. Das kann sowohl im Frühling als auch im Herbst sein. Für den jährlichen Rückschnitt bietet sich jedoch am besten die Zeit nach der Blüte an. Das ist etwa Ende Mai, Anfang Juni.
Tipp: Soll das Gewächs vermehrt oder veredelt werden, empfiehlt sich ein Schnitt im Spätsommer. Zu diesem Zeitpunkt bildet der Strauch die kräftigsten Triebe des Jahres aus. Sie lassen perfekt zur Vermehrung über Stecklinge nutzen.
Wussten Sie eigentlich, dass…
….. man beim Schneiden von Sträuchern darauf achten sollte, ob es sich bei dem Gewächs um einen Frühjahrsblüher oder einen Sommerblüher handelt? Danach entscheidet sich, wann der beste Termin für einen Schnitt ist.
Sommerblühende Sträucher:
- brauchen einen frühen Termin für den Schnitt
- der sollte außerhalb der Vegetationsphase, also Ende Januar bis Anfang Februar erfolgen
- aus den verbleibenden Stummeln der Triebe entstehen kräftige Knospen.
- aus diesen wiederum werden neue, stark wachsende Triebe, die zahlreiche Blüten hervorbringen
Frühjahrsblühende Gehölze, wie etwa der Ginsterstrauch:
- bilden die Knospen für ihre Blüten bereits im Vorjahr aus
- diese Gewächse blühen dann ihren ein- oder den mehrjährigen Trieben
- Jungtriebe bilden Frühblüher aus der Mitte des Strauches aus
- deshalb empfiehlt es sich, die blühfaulen alten Triebe im Rhythmus von drei Jahren aus der Strauchmitte herauszuschneiden
- die kräftigsten neuen Triebe bleiben stehen
- Der Gärtner legt fest, wann er schneidet
- es muss aber während der Vegetationsphase, im Frühjahr oder im Herbst, sein
Wie oft sollte man schneiden?
Viele Experten empfehlen, das Gewächs jedes Jahr zu schneiden. Einen jährlichen Schnitt verträgt der Ginster gut, weil er von Natur aus dazu neigt, kräftig auszutreiben. Wer dem Strauch jedes Jahr einen Schnitt verpasst, regt ihn deshalb zu reichlicher Blüte und zu einem dichten Wuchs an.
Bei einem kräftig wachsenden Ginsterbusch besteht sogar die Möglichkeit, zweimal im Jahr zum Rückschnitt anzusetzen. Dann schneidet man im zeitigen Frühjahr und später noch einmal im Oktober oder November.
Sich in jedem Jahr die Mühe eines Rückschnitts zu machen, ist jedoch bei diesem Gewächs nicht unbedingt erforderlich. Im Gegenteil: Der Strauch entwickelt sich auch dann schön, wenn man ihm zwei bis drei Jahre Ruhe gönnt. Allerdings neigt ein hoch gewachsener Ginsterbusch dazu, zu Seite zu kippen. Auch ein Hochstamm sollte nicht zu lange ohne Rückschnitt bleiben, sonst verliert er an Form. Wuchert der Strauch zu sehr aus oder beginnt er sogar, von innen her zu verkahlen, sollte der Pflanzenfreund die Schere ansetzen.
Hinweis: Einen kräftigen Schnitt nach spätestens drei Jahren braucht der Strauch auch wegen der vernünftigen Planung in einem Garten. Außerdem wird das Gewächs bis etwa zwei Meter hoch. Ohne Schnitt können die Triebe des Ginsters zur Seite abkippen. Handelt es sich bei der Pflanze nicht um einen Hochstamm, werden Triebe dabei so lang, dass sie bis auf und später sogar in den Boden reichen. Schnell bilden solche alten Triebe Wurzeln, neue Ginstergewächse entstehen dann ungeplant.
Anleitung für den jährlichen Rückschnitt
Vor allem bei jungen Sträuchern und beim Hochstamm startet der Gärtner mit einem jährlichen Schnitt. Wann der beste Zeitpunkt ist, erkennt man an der Blüte. Sind alle gelben Blüten verwelkt oder bereits abgefallen, ist es Zeit, den Strauch zurückzuschneiden.
- Der Ginsterbusch wird im ersten Jahr einmal komplett bis fast auf den Gartenboden zurückgeschnitten.
- Zurück sollten etwa 40 Zentimeter bleiben.
- Nach diesem Schnitt treibt die Pflanze wieder kräftig aus. Dabei sitzen die meisten Blüten auf den noch jungen Trieben.
- Den gleichen kräftigen Rückschnitt bekommt das Gehölz im zweiten Jahr.
- Auch hier ist die Zeit nach der Blüte der ideale Termin.
- Beim Rückschnitt im zweiten Jahr darf auch ein paar Zentimeter in das alte Holz hinein zurückgeschnitten werden. Altes Holz erkennt man an der braunen Färbung.
- Im dritten Jahr empfiehlt sich das gleiche Prozedere.
- Nach der Blüte, Ende Mai bis Anfang Juni, erfolgt der Rückschnitt bis in das alte Holz.
- Nach dieser Prozedur im dritten Jahr ist der Ginster vollständig verjüngt.
- Diese Vorgehensweise hat einen großen Vorteil. Keiner der Triebe an dem Gehölz ist nach dem Schnitt im dritten Jahr älter als drei Jahre ist. Der Ginster wird auf diese Art dazu angeregt, buschig zu wachsen. Das bewahrt ihn davor, kahle Stellen auszubilden.
Anleitung für den radikalen Rückschnitt
Wurde dem jungen Ginster in seinen ersten drei Jahren ein jährlicher Rückschnitt gegönnt, darf er in der Folge etwas länger ohne Schnitt bleiben. Im Prinzip kann das Gehölz sogar drei bis vier Jahre ohne Formschnitt wachsen.
Nach drei bis vier Jahren braucht der Strauch dann aber tatsächlich einen Verjüngungsschnitt. Nach der schnittfreien Periode wird das Gewächs deshalb erneut kräftig eingekürzt. Das kann sowohl früher als auch später im Jahr erfolgen. Möglich ist die Zeit unmittelbar nach Blüte zum Ende des Frühjahrs. Auch der Herbst eignet sich für einen solchen kräftigen Schnitt.
Anleitung Schritt für Schritt
- Beim kräftigen Rückschnitt nach drei bis vier Jahren bleiben über dem Boden etwa 40 Zentimeter stehen.
- Dabei sollte der Pflanzenfreund beim Schneiden des Ginsters jedoch genau auf die Ausprägung der Triebe achten.
- Denn die alten Triebe bilden bereits Verzweigungen.
- An jedem einzelnen Trieb sollten selbst bei einem kräftigen Schnitt die ersten Verzweigungen erhalten bleiben.
- Kein Problem ist es, wenn die Triebe nach einem Rückschnitt noch etwas höher angelegt bleiben.
- Mit dem nächsten radikalen Rückschnitt kann man dann erneut drei bis vier Jahre warten.
- Winterschäden schnell beseitigen
Nach dem Winter weist der Ginster oft Frostschäden auf. Totes Holz muss sofort entfernt werden. Im zeitigen Frühjahr wird deshalb das Gehölz auf Schadstellen untersucht. Dafür braucht es keine besondere Anleitung: Dass Zurückschneiden geschädigter Triebe erfolgt einfach bis etwa fünf Zentimeter unter der vom Frost geschädigten Stelle.
Hinweis: Tragen Sie Handschuhe, wenn Sie Ihren Ginster schneiden. Der Busch sondert beim Schnitt eine Flüssigkeit, ein sogenanntes Alkaloid, ab. Es ist giftig und kann empfindliche Haut reizen. Vor allem für Allergiker kann das unangenehme Folgen haben.
Das richtige Werkzeug
- Für alles, was sich bei einem Ginsterbusch zurückschneiden lässt, ist eine Astschere das ideale Werkzeug
- Für die dünnen Äste und Zweige ist eine kleinere Schere mit einer geringeren Schnittstärke ausreichend
- bei etwas stärkeren Ästen sind entsprechend größere Werkzeuge notwendig
- dicke Äste im unteren Bereich verlangen nach einer Astsäge
- Sinnvoll sind hochwertige Astscheren, weil sie nicht nur die Arbeit ungemein erleichtern
- ein Rückschnitt bedeutet für den Strauch Stress. Gute Scheren verkürzen die Stressphase
- ein hochwertiges Schneidwerkzeug verfügt am besten über eine Antihaftbeschichtung
- das begünstigt ebenfalls einen sauberen Schnitt und verhindert die unnötige Beschädigung von Ästen
Hinweis: Denken Sie daran, das Werkzeug vor dem Schnitt zu desinfizieren. Damit verhindern Sie die Übertragung von Krankheiten. Auch die Handschuhe sollten sauber sein und desinfiziert werden. Pilzbefall droht durch Unachtsamkeit und lässt sich bei Gehölzen nur schwer wieder auskurieren.
Ideale Bedingungen für den Schnitt des Ginsters
Anders als bei Sommerblühern, die außerhalb der Vegetationsphase auch bei niedrigeren Temperaturen geschnitten werden können, müssen bei einem Frühjahrsblüher, wie dem Ginster, die äußeren Umstände stimmen.
- über den perfekten Zeitpunkt für einen Rückschnitt entscheiden Wetter und Lichtverhältnisse
- niemals bei praller Sonne, übermäßiger Hitze
- intensive Sonneneinstrahlung und starke Hitze rufen Verbrennungen an den Schnittstellen hervor
- auch bei Frost verbietet sich ein Rückschnitt
- ungünstig für einen Rückschnitt sind regnerische Tage
- zu hohe Luftfeuchtigkeit verbietet den Rückschnitt
- perfekt sind Tage mit trockener Luft und Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad
- dann heilen Schnittwunden viel schneller und besser
Die perfekte Technik
- alte Triebe können bis kurz über dem Boden abgeschnitten werden
- sie lassen sich auch bis hin zu einem jungen Trieb, der nach außen gerichtet ist, einkürzen
- Schnitt stets kurz über ein nach außen gerichtetes Auge ansetzen
- Entfernen von seitlichen Trieben immer auf den Astring schneiden
- Schnittflächen immer sauber setzen
- das fördert die Wundheilung
- Vorsicht beim Herbstschnitt
Will man seinen Ginster im Herbst zurückschneiden, muss diese Maßnahme noch vor dem ersten Frost erfolgen. Dass Gewächs braucht ein paar Tage Zeit, damit sich die Wunden nach einem Schnitt verschließen können. Gefährlich sind frühe Fröste, die in die offenen Schnittstellen eindringen, wenn sich diese nach dem Zurückschneiden noch nicht geschlossen haben. Das schwächt das Gewächs.