Die Forsythie, auch Goldglöckchen genannt, ist ein in Grünanlagen und Gärten weit verbreiteter Zierstrauch. Mit leuchtend gelben, glockenförmigen Blüten an ihren noch blattlosen Zweigen gehört sie europaweit zu den ersten Frühlingsboten und symbolisiert das Erwachen der Natur. Reiselustige glauben oft, dass die Forsythie beispielsweise in Italien schöner blüht, als daheim. Das ist jedoch ein weit verbreiteter Irrtum. Die Forsythie blüht in wärmeren Regionen zwar früher, sie gedeiht jedoch auf sehr vielen Böden und unabhängig von der Sonneneinstrahlung. Sollte eine Forsythie nur spärlich blühen, dann liegt das nicht am rauen Klima, sondern daran, dass sie nicht geschnitten wurde. Wenn Sie eine Forsythie nie schneiden, verholzt sie im Laufe der Zeit und verholzte Äste bilden kaum noch Blüten.
Regelmäßiger Rückschnitt notwendig
Damit die Forsythie viele junge Zweige treibt, die im zeitigen Frühjahr eine goldgelbe Blütenfülle bilden, ist ein regelmäßiger Rückschnitt notwendig. Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie mit einer Forsythie besonders viel Arbeit haben. Der Strauch ist im Grunde pflegeleicht und anspruchslos. Der Schnitt ist nur aller zwei bis drei Jahre erforderlich. Je nach dem Zweck, den eine Forsythie im Garten erfüllen soll, können die folgenden Schnittarten in Frage kommen:
- Lichtungsschnitt
- Erhaltungsschnitt
- Verjüngungsschnitt
- Radikalschnitt
- Heckenschnitt
- Zwergforsythienschnitt und
- Hochstammschnitt
Während die Forsythie wächst, bilden sich ihre neuen Triebe häufig in Mitte älterer Zweige und es entsteht eine besenähnliche Wuchsform. Darüber hinaus biegen sich die alten Triebe oft unter dem Gewicht der Neuaustriebe nach außen. Deshalb geht der Strauch oft stark in die Breite und beginnt unten allmählich zu verkahlen. Doch auch verwilderte Forsythien, die lange nicht geschnitten wurden, erneuern sich rundum und entfalten wieder neue Blüten, wenn man beginnt, sie zu pflegen und zu schneiden.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Die Forsythie blüht im März und legt ihre Knospen am mehrjährigen Holz an. Deshalb sollte sie unmittelbar nach der Blüte geschnitten werden. Das ist für einen Forsythienschnitt der ideale Zeitpunkt. Am besten schneidet man die Pflanze direkt dann, wenn die Blütezeit beendet ist und die Neuanlage der Knospen noch nicht begonnen hat. Dennoch kommt für einen radikalen Verjüngungsschnitt einer überalterten Pflanze auch der Herbst als Zeitpunkt für den Schnitt infrage. Das Schneiden sollte bei mildem Wetter und nicht zu heißer Sonneneinstrahlung stattfinden. Zwar sollte man laut Bundesnaturschutzgesetz am dem 1. März bis zum 30. September keine Sträucher verschneiden, um Rücksicht auf brütende und nistende Vögel zu nehmen, doch der Forsythienstrauch wird von Vögeln nur selten als Nistplatz gewählt, weil er von Insekten gemieden wird. Sollte sich doch einmal ein Nest in die Pflanze verirren, darf es nicht entfernt werden.
Besondere Merkmale eines Forsythienschnitts
Bei einem Forsythienschnitt werden verholzte, nichtblühende Zweige und stark verästelte Zweigpartien entfernt, die im inneren der Pflanze wachsen und anderen Zweigen das Licht wegnehmen. Dabei ist es wichtig, alte Zweige direkt an der Basis zu kürzen. Dann wachsen von dort junge Zweige nach anstatt sich weiter oben in den Ästen zu bilden. Sollten Sie Ihre Pflanze im Herbst schneiden, dann müssen Sie darauf achten, neue Zweige, die sich bereits an der Basis gebildet haben, stehen zu lassen. Lange, überhängende Jungtriebe an den Verästelungen können Sie allerdings entfernen.
Das richtige Schneidezubehör
Je nachdem, wie groß und alt der Strauch ist, benötigen Sie für den Hibiskusschnitt verschiedenes Schneidewerkzeug. Bei großen Elektro-Heckenscheren sind Schutzbrille und Handschuhe nötig. Für hohe Sträucher muss eine Treppenleiter bereitgestellt werden. Als Schneidewerkzeuge kommen die folgenden in Frage:
- Gartenschere
- Amboss-Schere
- Bypassschere
- Astschere
- Heckenschere und
- Teleskopschere
Die Amboss-Schere ist dort empfehlenswert, wo mit viel Kraftaufwand dicke Äste gekappt werden müssen. Eine Bypass-Schere eignet sich für das gefühlvolle Entfernen verwachsener Zweige. Eine Teleskopschere und eine Heckenschere zeichnen sich durch eine große Reichweite aus.
Hinweis: Schneiden Sie nie bei direkter Sonneneinstrahlung, denn zu große Hitze kann den Heilungsprozess des Wundgewebes an den Schnittstellen beeinträchtige
Video-Anleitung
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Routinierter Lichtungsschnitt
Ein Lichtungsschnitt sorgt dafür, dass an die stark verästelten Innenräume der Pflanze wieder mehr Licht dringt. Bei einem guten Lichtungsschnitt ist es wichtig, nicht alle Stellen auf die gleiche Länge zurückzuschneiden. Das führt langfristig zu kahlen Stellen im unteren Bereich der Pflanze.
Der Erhaltungsschnitt
Jede Forsythie benötigt im Rhythmus von zwei bis drei Jahren einen Erhaltungsschnitt, wenn sie kräftig blühen soll. Dabei ist weniger entscheidend, wann die Pflanze beschnitten wird, als dass sie beschnitten wird. Auch der Herbst kommt als Zeitpunkt infrage. Beim Erhaltungsschnitt werden nach der Blühzeit alte Triebe mit verwelkten Blüten um die Hälfte gekürzt. Der Schnitt wird knapp über einer kräftigen Knospe angesetzt. Überhängende Zweige können bis zum nächsten aufrecht wachsenden Trieb abgeschnittene werden. Ausladende Sträucher können Sie um ein Drittel verschmälern.
Tipp: Schere beim Schneiden schräg ansetzen
Radikaler Rückschnitt
Eine ältere Pflanze kann bedenkenlos radikal zurückgeschnitten werden. Dabei entfernt man alle alte und verholzte Zweige bis zur Basis, von woher die Pflanze wieder neu ausschlagen kann. Eine Forsythie nimmt einen radikalen Rückschnitt nicht übel sondern belohnt in mit neun Blüten, für die sie frische, junge Zweige ausbildet.
Heckenschnitt
Eigentlich ist der Forsythienstrauch keine Heckenpflanze. Dicht zusammenstehende Sträucher werden allerdings gern als Hecke verwendet und entsprechend geschnitten. Bei einem Heckenschnitt ist allerdings darauf zu achten, dass die Hecke im unteren Bereich nicht verholzt. Zudem ist eine Forsythienhecke meist nicht blickdicht und eignet sich nur als Markierungshecke.
Tipp: Vor dem Schneiden eine Decke oder eine Unterlage entlang der Pflanzen auf dem Boden auszubreiten, erleichtert das anschließende Wegräumen der abgeschnittenen Zweige ungemein
Verjüngungsschnitt:
Für den Verjüngungsschnitt eines mittelgroßen Strauches sollten 3 bis 4 kräftige Haupttriebe bis auf Bodennähe zurückgeschnitten werden. Ideal sind 20-30 cm Bodenabstand. Die Äste im Inneren der Forsythie können etwas länger bleiben. Alle anderen Triebe können Sie beherzt kappen.
Einen Hochstamm schneiden
Hochstämme sind so stark in Mode, das sogar Forsythien als Hochstamm geschnitten werden. Bei der Aufzucht ist jedoch eine Besonderheit zu beachten.
Zum Erziehen eines Hochstammes müssen am Stamm wachsende Seitentriebe regelmäßig zurückgeschnitten werden, was zu Lasten der Blühfreudigkeit geht. Die Krone des Hochstämmchens muss regelmäßig ausgelichtet werden, damit sich im Inneren frische Triebe bilden.
Zwerg-Forsythien schneiden
Für den kleinen Garten bieten sich Zwerg-Forsythien an, die wie ein Bonsai-Baum geschnitten werden können. Sie sind schwachwüchsig ausgelegt und zeichnen sich durch einen dichten Blütenflor aus. Ein Form- und Erhaltungsschnitt ist kaum erforderlich. Für mehr Blühfreudigkeit können alte Zwerg-Forsythien aller 2 bis 3 Jahre geschnitten werden. Dabei spielt das Wann eine Rolle. Nach der Blüte kürzen Sie ein Drittel der ältesten Zweige um 20 bis Prozent. Durch zu kurzes Schneiden kann ein kümmerlicher Besenwuchs hervorgerufen werden.