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Die Dipladenia, auch Mandevilla genannt, gehört zu den blütenreichen Zierpflanzen, die einen hübschen Blickfang darstellen. In Punkto Pflege müssen Sie sich um diese Pflanze vor allem im Frühjahr und Herbst bemühen, damit Sie sich lange an ihr erfreuen können. Auch wenn die Dipladenia nicht winterhart ist, verträgt sie Schnitte sehr gut und ist wenig anfällig gegenüber Krankheiten. Allerdings müssen Sie ein paar Feinheiten beim Rückschnitt beachten.
Wann ist der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt?
Mandevillas sind sehr rank- und kletterfreudige Pflanzen, daher müssen Sie sie regelmäßig zurückschneiden. Verblühte Triebe können Sie das ganze Jahr über verschneiden, der Hauptschnitt erfolgt im Spätwinter oder im zeitigen Frühjahr (Februar/März). Unter Umständen ist der Schnitt auch schon im Herbst möglich, dann ist ein warmer Platz zur Überwinterung aber Pflicht.
Der richtige Zeitpunkt für die Überwinterung
Eine Dipladenia der Sorte Sundaville ist nicht winterhart und muss spätestens Ende September nach Innen gebracht werden. Sollte dies aufgrund der Größe nicht möglich sein, können Sie sie zurückschneiden. Die Sundaville verträgt jede Art von Schnitt, auch ein basisnaher Komplettschnitt zur Verjüngung wird toleriert.
Auswirkungen vom Schnitt auf die Blüte
Ein Radikalschnitt ist bei den meisten Mandevillas von Zeit zu Zeit nötig, hierfür eignet sich die Phase vor dem Austrieb, also der frühe Frühling. Beachten Sie: Je später Sie ihre Mandevilla schneiden, umso später blüht sie.
Vielen Gärtnern blutet das Herz diese blühfreundliche, zierende Pflanze zu verschneiden. Allerdings ist der Rückschnitt nötig, um die Blühfreude zu erhalten. Wird die Dipladenia Sundaville beispielsweise nicht beschnitten, wird sie in den nächsten Jahren immer weniger Blüten zeigen.
Arten des Rückschnitts
Bei der Dipladenia gibt es nur zwei Schnittarten die in Frage kommen, zusätzlich zur regelmäßigen Pflege durch Auslichten.
- Form- und Pflegeschnitt
- Verjüngungsschnitt
Der Formschnitt dient dazu, dass die Dipladenia jedes Jahr erneut blüht und nicht an Blühfreude verliert. Die Rankpflanze klettert sehr schnell in die Höhe, vorausgesetzt sie hat eine Rankhilfe zur Verfügung. Wenn die Sundaville dann beispielsweise im Haus überwintert werden soll, kann das Platzprobleme zur Folge haben. In diesem Fall und in anderen Fällen kann der Verjüngungsschnitt hilfreich sein. Der große Vorteil einer Mandevilla ist, dass die Pflanze robust ist und jede Art von Schnittführung gut verträgt. Einzig der Verzicht auf den Schnitt ist problematisch, denn dann werden weitere Blüten längst nicht mehr so üppig ausfallen.
Wie hat der Schnitt Schritt für Schritt zu erfolgen?
Der Form- und Pflegeschnitt einer Dipladenia erfolgt immer im Frühjahr und keinesfalls im Sommer. Der Grund hierfür ist, dass die Wolfsmilch im Inneren der Pflanze vor allem im Sommer reichlich fließt. Schneiden Sie nun tief ins Holz, verliert die Mandevilla viel Saft und die Schnittstellen trocknen nur schlecht. Es droht Krankheitsgefahr!
Beachten Sie folgende Hinweise, bevor Sie mit dem Formschnitt beginnen:
- nutzen Sie Handschuhe, Dipladenia sind giftig
- benutzen Sie beim verschneiden scharfes Werkzeug, um größere Verletzungen zu vermeiden
- zögern Sie nicht, die Mandevilla braucht den Rückschnitt
Dipladenia blühen am diesjährigen Trieb, deswegen ist der Rückschnitt so wichtig. Beim Pflegeschnitt entfernen Sie zunächst alle verblühten Bereiche und nehmen sich dann den Haupttrieb vor.
Schnitt am Haupttrieb zur Pflege
Alle Seitentriebe, die vom Haupttrieb abzweigen, müssen Sie radikal zurückschneiden. Im Idealfall bleibt hinterher nur der glatte Haupttrieb übrig, ohne restliche Stummel. Beim Pflegeschnitt wird der Haupttrieb in der Regel nicht gekürzt, außer die Größe soll verringert werden.
Wenn Sie vorsichtig vorgehen, können Sie Stecklinge gewinnen und ihre Pflanze vermehren. Doch Achtung: Mandevilla Sundaville ist eine geschützte Züchtung, deren Vermehrung verboten ist!
Radikalschnitt zur Verjüngung
Ein Radikalschnitt ist bei der Dipladenia nicht problematisch, denn die Pflanze reagiert darauf mit neuer Blühfreude. Überwintert die Pflanze im warmen Bereich des Hauses, kann der Rückschnitt bereits im Herbst durchgeführt werden. Ansonsten ist ebenfalls der späte Winter zu empfehlen.
Beim Radikalschnitt suchen Sie sich die Haupttriebe und stutzen diese wahlweise auf 1/3 seiner Größe oder schneiden direkt bodennah. Beide Schnittarten werden gleichermaßen gut vertragen, die Pflanze treibt kräftig aus.
Besonderheiten bei Jungpflanzen
Wenn die Pflanze noch sehr jung ist, sollten die Triebe gelegentlich entspitzt werden. Hierfür schneiden Sie mit einer scharfen Schere die Triebspitzen ab. Die Pflanze beginnt daraufhin zu „bluten“, sie verliert Saft. Um den Saftfluss zu stoppen, können Sie kaltes Wasser mit einer Sprühflasche auf die Triebspitzen sprühen.
Ausputzen während der Blütezeit
Dipladeniapflanzen blühen kräftig, der Zeitraum hängt vom Zeitpunkt des Schnitts ab. Haben Sie zeitig geschnitten, findet auch die Blüte zeitiger statt. Verblühte Teile der Pflanze sollten Sie im Rahmen der Ausputzarbeiten immer regelmäßig entfernen. Sie helfen damit den noch bestehenden Blüten Sonnenlicht zu empfangen und verschönern das Allgemeinbild.
Welche Fehler sollte man vermeiden?
Es handelt sich bei Dipladenias um gut zu pflegende Pflanzen, die auch einen groben Rückschnitt problemlos verzeihen. Dennoch gibt es einige Fehler, die auch bei dieser Pflanze nicht erfolgen dürfen.
- stumpfes Schneidematerial führt zu Verletzungen
- falscher Schnittzeitpunkt mit höherem Krankheitsrisiko
- keine Schutzausrüstung
- zu tiefer Schnitt mit fehlender Folgeblüte
Folgen von unscharfem Schneidmaterial
Das Schneidematerial ist bei dieser Pflanze von hoher Wichtigkeit. Eine stumpfe Schere führt dazu, dass tiefe Risse durch das Gehölz gehen, die lange nicht heilen. Diese Risse sind ein Einfalltor für Krankheitserreger und eine einmal betroffene Rankpflanze ist nur schwer wieder zu kurieren.
Setzen Sie auf ein hochwertiges Equipment und desinfizieren Sie die Schere vor dem Gebrauch ordentlich. So verhindern Sie eine Übertragung von Krankheitserregern von anderen Pflanzen.
Unbedingt den Schnittzeitpunkt beachten
Der Sommer ist die falsche Zeit für einen Rückschnitt von Dipladeniapflanzen. Während dieser Phase blüht die Kletterpflanze und es fließt reichlich Milchsaft durch die Triebe. Wenn Sie nun schneiden, entstehen tiefere Wunden, die noch viele Wochen Flüssigkeit verlieren. In dieser Flüssigkeit vermehren sich Krankheitserreger schneller und besser – die Gefahr einer Pflanzeninfektion wächst.
Achtung giftig: Schützen Sie Ihre Haut!
Dipladeniapflanzen gehören zu den Hundsmilchgewächsen und sind giftig. Ihr austretender Pflanzensaft kann zu Hautreizungen führen und darf keinesfalls in die Augen gelangen. Es ist daher wichtig, dass Sie wasserdichte Handschuhe beim Rückschnitt tragen. Sollte der Saft der Pflanze ins Auge geraten, müssen Sie diesen mit Wasser ausspülen und im Zweifel einen Arzt aufsuchen.
Fehler beim Radikalschnitt
Wenn Sie einen Radikalschnitt vornehmen, müssen vom Haupttrieb mindestens zwei Augen übrig bleiben. Schneiden Sie noch tiefer, hat die Pflanze keinen Ansatzpunkt zum Austrieb und es kann länger dauern, bis sich wieder Blüten bilden. Seitentriebe können bedenkenlos bis zur Basis entfernt werden, hier müssen keine Augen übrig bleiben. Es ist sogar wichtig, dass Sie hier bis runter zum Haupttrieb schneiden, um die Blüte neu anzuregen.