Inhaltsverzeichnis
- Wann ist der beste Zeitpunkt?
- Das passende Werkzeug
- Buchenhecke schneiden – Schritt für Schritt erklärt
- Radikaler Rückschnitt im Winter
- Gerade Linie Schneiden
- Sommerschnitt nach dem 24. Juni
- Welche Form für die Hainbuchenhecke
- Rückschnitt nach dem Verkahlen
- Stecklinge im Herbst schneiden
- Neue Buchenhecke anlegen
- Hainbuchenhecke in spezielle Formen schneiden
Buchenhecken werden in den hiesigen Gärten in der Regel als Umzäunung und Sichtschutz angelegt. Daher benötigen sie auch mindestens einmal im Jahr einen Rückschnitt, damit sie dekorativ und ansehnlich bleiben. Denn die schnell wachsende Hecke kommt sonst aus der Form und kann von innen her verkahlen. Wann und wie richtig geschnitten wird, wird im Folgenden aufgezeigt.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Buchenhecken dürfen, wie alle anderen Hecken auch, nur zu bestimmten Zeiten geschnitten werden. Dies liegt aber nicht nur daran, weil der Hecke ansonsten geschadet werden könnte, sondern es steht so auch im Naturschutzgesetz. Denn die heimischen Vögel nisten über die warmen Monate gerne in den verschiedenen Hecken in den Gärten und dürfen durch einen Rückschnitt nicht gestört werden. Daher gilt auch für die Buchenhecke die Vogelschonzeit vom 01.März bis zum 30.September, in der kein radikaler oder größerer Rückschnitt erfolgen darf. Ansonsten sind die folgenden Zeitpunkte noch zu beachten:
- zweimal im Jahr schneiden
- einmal radikal im Winter vor dem März
- das zweite Mal im Sommer
- der Johannistag am 24. Juni gilt als Stichtag
- nur herausragende Äste vorsichtig kürzen
- Stecklinge im Herbst abschneiden
- immer an einem frostfreien Tag
- unerheblich um welchen Schnitt es sich handelt
- ideal Temperaturen ab 5° Celsius
- an einem bedeckten und trockenen Tag
Hinweis: Regnet es am Schnitttag, dann kann viel Feuchtigkeit über die Schnittstellen eindringen und die Pflanze von Innen schädigen. Gleiches gilt für einen frostigen Tag. Scheint hingegen die Sonne ungehindert vom Himmel, dann trocknen die Schnittstellen aus und ein Teil der Hecke könnte verdorren.
Das passende Werkzeug
Für den Schnitt und das hier passende Werkzeug ist vor allem auch wichtig, wann die Hecke geschnitten werden soll. So ist es bei einem Radikalschnitt im Winter sinnvoll, diesen mit einer elektrischen Heckenschere durchzuführen. Diese darf im Sommer aufgrund der Lautstärke jedoch nicht genutzt werden, weil diese die nistenden Vögel stören würde. Daher reicht eine mechanische Gartenschere im Sommer für das Entfernen herausragender Äste vollkommen aus. Das Werkzeug sollte in jedem Fall wie folgt vorbereitet werden:
- scharf
- gereinigt und desinfiziert
- hierzu reinen Alkohol nutzen
- ist in jeder Apotheke erhältlich
- Desinfektionsmittel aus dem Gartenfachhandel
Zudem sollten wegen der Verletzungsgefahr der Haut aufgrund der festen und scharfen Zweige der Hainbuchenhecke immer lange Sachen und Gartenhandschuhe getragen werden. Um bei einer relativ hohen Hecke auch an die oberen Zweige zu gelangen, ist es auch sinnvoll, eine Leiter und für die Nutzung einer elektrischen Heckenschere ein Verlängerungskabel bzw. eine Kabeltrommel bereit zu stellen.
Hinweis: Wird das Schneidewerkzeug nicht vor dem Schnitt geschärft, gereinigt und desinfiziert, kann es zum Eindringen von Bakterien und Pilzen über die Schnittstelle in die Pflanze kommen. Die Hainbuchenhecke könnte so in Teilen stark geschädigt werden.
Buchenhecke schneiden – Schritt für Schritt erklärt
Die Hecke sollte jedes Jahr in der Regel zweimal geschnitten werden. So sollte der erste Rückschnitt ein starker sein und noch während der Winterruhe bis spätestens im Februar durchgeführt werden. Der zweite Schnitt im Sommer nach dem 24. Juni als Stichtag dient vor allem der besseren Verzweigung und der Pflege der Hainbuchen. So bleibt die Hecke weiterhin schön dicht.
Radikaler Rückschnitt im Winter
Bis zum Februar erfolgt der radikale Rückschnitt. In dieser Zeit sind die Blätter der Hainbuchenhecke noch nicht ausgetrieben und alte, kranke, erfrorene oder vertrocknete Triebe können so leichter erkannt und entfernt werden. Auch der Verkahlung von Innen kann nun gut vorgebeugt werden, wenn hier alle geschädigten Triebe auch aus dem Inneren direkt an der Basis entfernt werden. So sollte beim Rückschnitt im Winter wie folgt vorgegangen werden:
- mindestens Hälfte neuer Triebe entfernen
- diese werden radikal an der Basis geschnitten
- so wird ausgedünnt, die Hecke bekommt mehr Luft
- Hecke jetzt in gewünschte Form schneiden
- insgesamt kürzen, wenn zu hoch
- mit den Seiten beginnen
- dann erst in der Höhe kürzen
- auch ins alte Holz kann geschnitten werden
- hier wachsen junge Triebe nach
Tipp: Nachdem Sie die Buchenhecke zurückgeschnitten haben, sollten Sie diese gut wässern. Ebenfalls ist eine Düngergabe direkt nach dem Winterschnitt sinnvoll, denn die Hainbuchenhecke benötigt nach einem radikalen Schnitt viel Kraft für einen neuen Austrieb um viele junge und neue Triebe zu bilden.
Gerade Linie Schneiden
Wichtig ist beim Schnitt der Buchenhecke, dass diese auch gerade geschnitten wird.
Wer hier mit Augenmaß arbeitet, wird hinterher bemerken, dass die Hecke wahrscheinlich krumm und schief geworden ist. Daher sollte sich für den Schnitt im Winter ein wenig mehr Zeit genommen werden. Um eine möglichst gerade und rechteckige Hecke zu erhalten, sollte daher wie folgt vorgegangen werden:
- Schnüre von oben nach unten spannen
- genau dort, wo die gerade Linie entstehen soll
- mit der Heckenschere entlang der Schnüre schneiden
- ohne diese Hilfsmittel wird es aus Erfahrung meist nicht gerade
- Hainbuchenhecke sieht dann trotz Schnitt ungepflegt aus
- auch auf der Oberseite eine Schnur spannen
- diese auf gewünschte Höhe spannen
- ansonsten könnten Dellen hineingeschnitten werden
Sommerschnitt nach dem 24. Juni
Wann genau der Schnitt Ende Juni erfolgt, ist eigentlich unerheblich. Natürlich kann auch ein paar Tage vor oder nach dem Tag geschnitten werden, doch der Johannistag am 24. Juni wird daher genannt, weil die Hainbuchenhecke in dieser heißesten Zeit im Sommer, wenn die Sonne am höchsten steht, eine Wachstumspause einlegt. Diese Zeit ist daher ideal für einen zweiten, mäßigen Schnitt im Jahr. Hierbei wird wie folgt vorgegangen:
- alle, auch junge Triebe entfernen, die sich nicht verzweigt haben
- Buchenhecke wächst dichter nach
- lange Triebe schneiden, die das Bild stören
- kranke und alte Pflanzenteile entfernen
- hierzu nur mechanische Schneidegeräte nutzen
- Gartenschere reicht hier vollkommen aus
Hinweis: Bedenken Sie bei diesem Sommerschnitt, dass es brütende Vögel in der Hecke geben könnte. Diese dürfen nach dem Gesetz nicht durch den Sommerschnitt gestört werden, es könnte empfindliche Maßnahmen seitens der Behörden nach sich ziehen, wenn Sie sich nicht daran halten und hierbei beobachtet werden. Daher müssen Sie die Flächen der Hecke aussparen, in denen sich unter Umständen Nester von Vögeln befinden.
Welche Form für die Hainbuchenhecke
Oft sind die Hecken, die in den Gärten stehen, schnurgerade und mit einer flachen Oberfläche geschnitten. Doch diese rechteckige Form ist in der Regel ungünstig für das Wachstum der Pflanzen. Denn hierbei erhalten die inneren und unteren Zweige in der Buchenhecke nur wenig Licht und die Pflanzen verkahlen. Besser ist es daher, eine Trapez- oder konische Form zu wählen. Hierbei sind die Seiten nicht gerade. Die Trapez- oder konische Form sieht daher wie folgt aus:
- Hecke unten breiter als oben
- läuft nach oben von beiden Seiten spitz zu
- so kann Sonne die unteren und inneren Zweige erreichen
- Hecke bleibt dicht
- beim Radikalschnitt mit elektrischer Heckenschere
- für die bessere Übersicht von oben nach unten Schnüre spannen
- entlang dieser Schnüre in Form schneiden
Hinweis: Gerade in Gegenden, in denen in der Regel viel Schnee fällt, ist die Trapez- oder konische Form die geeignete, da der Schnee hier nicht liegenbleibt, sondern von der Oberfläche abrutscht. So werden die Äste nicht vom schweren, nassen Schnee belastet und Schneebruch wird vermieden.
Rückschnitt nach dem Verkahlen
Wurde die Hainbuchenhecke mehrere Jahre nicht in Form geschnitten, dann kann sie von Innen verkahlen, das heißt, im Inneren befindet sich nur noch ein Gerüst aus altem, häufig vertrocknetem Holz, nur von Außen ist die Hecke noch bedingt grün. Doch auch eine solche Hecke kann mit dem Winterschnitt gerettet werden, der jedoch auf zwei aufeinander folgende Jahre verteilt werden sollte. So bleibt die Hecke weiterhin dicht und kann als Sichtschutz genutzt werden. Hierbei wird wie folgt vorgegangen:
- im ersten Winter wird die eine Seite bearbeitet
- diese weit und radikal bis zur Basis zurückschneiden
- nur etwa 10 cm bis 15 cm stehen lassen
- die Seite treibt bis zum Sommer neu aus
- den Sommerschnitt wie gewohnt durchführen
- die Heckenkrone wird ebenfalls zurückgeschnitten
- bereits jetzt auf die gewünschte Höhe
- im nächsten Winter wird die zweite Seite radikal geschnitten
- bei der ersten Seite wird nun wie gewohnt vorgegangen
Zwar wird bei diesem Vorgehen ein wenig Geduld benötigt. Wen es daher nicht stört, dass die Hecke Einblicke in seinen Garten gibt, der kann auch beide Seiten gleichzeitig in einem Winter radikal zurückschneiden. Bis zum Sommer haben sich dann auch hier die neuen Triebe gebildet und die Buchenhecke ist wieder schön dicht.
Stecklinge im Herbst schneiden
Wer seine Buchenhecke selbst vermehren möchte, schneidet die hierfür benötigten Stecklinge Idealerweise im Herbst. Hierzu werden weder ganz alte noch ganz junge Triebe genutzt, sondern solche, die bereits ein wenig verholzt sind. Da hierfür nicht die gesamte Hecke geschnitten wird, ist es nicht tragisch, wenn der Schnitt auch erst spät im Herbst durchgeführt wird. Dennoch sollte der Tag frostfrei und trocken sein. Denn auch hierbei handelt es sich um Schnittstellen, in die Nässe, Frost, Bakterien oder Pilze in die Pflanze gelangen könnten.
Neue Buchenhecke anlegen
Wenn neue Hainbuchen für eine Hecke gepflanzt werden, dann müssen diese ebenfalls von Anfang an einen Schnitt erhalten, damit sie dicht wachsen und später in die gewünschte Form gebracht werden können. Die Pflanzen werden in der Regel im Herbst oder im Frühjahr gesetzt. Die vor dem Winter gepflanzten Hainbuchen können direkt im Winter den ersten Schnitt erhalten, die im Frühjahr kultivierten Pflanzen werden ebenfalls das erste Mal direkt nach dem Einpflanzen geschnitten. Bei diesen ersten Schnitten sollte wie folgt vorgegangen werden:
- alle Triebe auf die gewünschte Länge kürzen
- über dem dritten oder vierten Auge schneiden
- so bilden sich Verzweigungen
- die Höhe nicht bearbeiten
- so kann die Pflanze nach oben wachsen
- im ersten Jahr fünf bis sechsmal schneiden
- Form sollte noch keine Rolle spielen
- Hecke soll dicht wachsen
Ist die Buchenhecke nach einiger Zeit fast blickdicht geworden, dann wird im nächsten Winterschnitt auf die gewünschte Breite und Höhe geschnitten.
Hainbuchenhecke in spezielle Formen schneiden
Immer häufiger wird in den Gärten eine Buchenhecke auch in eine bestimmte Form geschnitten. Das ist gar nicht schwer, wenn die passenden Schablonen vorliegen. So werden die Hecken öfters auch gerne in Bogenformen gebracht. Hierzu ist es sinnvoll, ein gebogenes Drahtgestell über die Buchenhecke zu legen und alle Triebe, die nach Außen zeigen, entlang dieser Form mit einer Heckenschere abzuschneiden. Ohne Schablone ist es jedoch nicht zu empfehlen, die Hecken in eine bestimmte Form schneiden zu wollen.
Tipp: Wenn Sie Ihre Buchenhecke in eine bestimmte Form bringen möchten, dann sollten Sie sich im gut sortierten Gartenfachhandel erkundigen, ob dieser solche Schablonen führt. Auch im Internet findet sich die ein oder andere Schablone, die für einen bestimmten Schnitt der Hecke genutzt werden kann.